Timmendorfer Strand mit RWE aufs falsche Pferd gesetztTimmendorfer Strand - In einer Pressemitteilung vom 23.12.11 in den LN weist der Chef der Stadtwerke Lübeck Netz GmbH, Marcus Böske,  auf erhebliche Investitionen in das Netz in Höhe von 72,1 Millionen bis 2016 hin. Mit 143 000 Stromkunden ist die Lübeck Netz GmbH

der drittgrößte Netzbetreiber im Land. Die Umweltgemeinde Ratekau, und möglicherweise demnächst auch Bad Schwartau, hat sich zu einer Zusammenarbeit mit den Stadtwerken "Vor Ort" mit kurzen Wegen entschieden. Mit Verwunderung wird die Entscheidung der Gemeinde Timmendorfer Strand - Niendorf gegen eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken zur Kenntnis genommen.
RWE wird für die nächsten Jahrzehnte über das Timmendorfer Stromnetz wachen, obwohl, so die Pressemitteilung, das Angebot aus Lübeck 360.000,-- Eur pro Jahr günstiger (!) ist. Über eine Vertragslaufzeit von 20 Jahren wäre dies, bei heutigen Tarifen, insgesamt ein Kaufkraftverlust für Bürger und Wirtschaft von 7,2 Millionen Eur. Ein weiterer wichtiger Punkt wäre die von Verbraucherverbänden gewünschte Rekommunalisierung der Daseinsvorsorge für die Bürger statt übermächtiger Energiekonzerne,  auch aus Wettbewerbsgründen. Leider wurde in Timmendorfer Strand-Niendorf, fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit, diese Chance vertan. Jetzt soll in einem Einladungsschreiben der Gemeinde an Politik und Presse die Unterzeichnung des Wegenutzungsvertrages mit RWE als "wichtiger Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes" mit einem bunten Programm für Bürgerinnen und Bürger gefeiert werden. Angesichts dieser für uns nicht nachvollziehbaren Entscheidung der Mehrheitsfraktionen leider überhaupt kein Anlass für eine Party.

Kommentare   

+5 #2 Peter Ninnemann 2012-01-21 00:42
Irreführung mit Äpfeln und Birnen


Natürlich versucht RWE in der Presseerklärung vom 18.01.2012 ungünstige Apfelpreise ( Netznutzungsent gelt) mit dem Hinweis auf günstige Birnenpreise (Strompreise) zu kaschieren.

In Deutschland kann aber inzwischen jeder Energieverbrauc her "seinen" Lieferanten mit unterschiedlich en Prioritäten (z.B. Erneuerbare Energie) und/oder günstigen Tarifen frei auswählen.
Das Netznutzungsent gelt von RWE (lt.LN v. 23.12.2011 360.000,-- Eur höher als bei den Stadtwerken Lübeck) ist daher nur ein Teil der Gesamtrechnung für den Endverbraucher.

Die SPD Timmendorfer Strand möchte der Bevölkerung/den Energieverbrauc hern verständlich machen, dass sie aber auf jeden Fall den hohen "Apfelpreis" (Netznutzungsent gelte) von RWE mitbezahlen muss.
+5 #1 Friedrich Behn 2012-01-02 12:55
Der Artikel zeigt wieder einmal ein peinliches Versagen der Politiker, die sich für das "Millionen-Proj ekt" RWE stark gemacht haben.
Viele Bürger dürften sich überrumpelt fühlen, da erst heute einige Details ans Licht der Öffentlichkeit kommen.
Dabei wurden die hauptsächlichen Verhandlungs- und Vertragsparamet er "nicht öffentlich"
geschaffen, obgleich hiervon zukünftig alle Bürger direkt über den jeweiligen Strom-Bezugspre is mit den Bestandteilen "Netzentgelt" und "Konzessionsabg abe" betroffen sind.
Dieses macht deutlich, daß bei entscheidenden Projekten nicht auch automatisch eine
gesellschaftliche Mehrheit besteht, was zwei maßgebliche kommunale Parteien wollen.
Vor allem aber verliert der "mündige Bürger" das Vertrauen in Poliktiker, deren Kostenrechnunge n und Versprechungen nach kurzer Zeit nichts mehr wert sind. So läßt sich für die Parteiendemokra tie verlorenes Vertrauen nicht zurückgewinnen.
In einer repräsentativen Demokratie müssen daher die gewählten Abgeordneten ,Gemeinderäte und Bürgermeister einfach ihre Arbeit noch besser und transparenter
machen , um damit spektakuläre Korrekturen aufgrund von plebiszitären Verfahren zu verhindern. .
Dipl.- Ing. Friedrich Behn ( Erstwohnsitz in Tdf.Strd. seit 21 Jahren; parteilos)

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