Timmendorfer Strand - „Die Befürworter des asiatischen Teehauses liegen falsch, wenn sie den Untergang Timmendorfer Strands heraufbeschwören, nur weil  das  asiatische Teehaus nicht nach dem Willen Jürgen Hunkes gebaut wird! Timmendorfer Strand würde aufgrund des asiatischen Teehauses nicht einen Übernachtungsgast mehr haben. Alles andere sind Vermutungen ins Blaue hinein und sind durch nichts zu belegen.“


In den letzten Jahren ist den Bürgerinnen und Bürgern Timmendorfer Strands seitens verschiedener Kommunalpolitiker und des Bürgermeisters immer wieder Angst gemacht worden, dass der Badeort an der Ostseeküste den Anschluss und die Wettbewerbsfähigkeit verlieren würde, wenn man den Vorschlägen der Gemeinderatsmitglieder und des Bürgermeisters Volker Popp nicht folgte.

Vier Beispiele aus der Vergangenheit Timmendorfer Strands illustrieren, wie sehr die Kommunalpolitik unter der Federführung von Volker Popp im Hinblick auf diese Angstmacherei immer neben der Sache lag:

1.    In den 1980er Jahren wurde das allseits beliebte, bekannte und mit Timmendorfer
Strand/Niendorf verbundene Logo „Seepferdchen“ auf Initiative und Drängen des
damaligen Kurdirektors und heutigen Bürgermeisters, Volker Popp, abgeschafft und durch   
ein nichtssagendes , beliebiges Logo, dass den „Mittelpunkt“ symbolisieren sollte, ersetzt.
Der „Mittelpunkt“ wurde ein Mega-Flop – das zuvor als altbacken bezeichnete Seepferdchen reaktiviert. Es erfreut sich, bis heute, bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen  größter Beliebtheit.

2.    Zu Beginn der 1990er Jahre wurde, entgegen allen Warnungen von Expertenseite, in Timmendorfer Strand ein „Kurmittelhaus“ gebaut, obwohl bereits damals schon absehbar war, dass die gesetzlichen Krankenkassen keine „offenen Badekuren“ mehr finanzieren würden und das Kurmittelhaus somit sinn- und nutzlos sein würde. Das Kurmittelhaus steht heute leer und hat keine Funktion mehr.

3.    In den Anfängen der 2000er Jahre wurde, auf Drängen von Volker Popp, in Timmendorfer Strand die „Ostsee-Card“ inkl. elektronischem Speicher-Chip mit vielen tollen Versprechungen eingeführt und kurze Zeit darauf wieder abgeschafft.

4.    Ebenso verhält es sich mit dem Projekt „Ayurveda-Farm“. In Windeseile wurden B-Pläne geändert, damit eine „Ayurveda-Farm“ gebaut werden kann, denn ansonsten, so das Credo der Lokalpolitiker, würde Timmendorfer Strand ein Ort der Bedeutungslosigkeit und den Anschluss an den Wettbewerb verlieren. Statt Ayurveda-Farm kamen jedoch hunderte von Zweitwohnungen, die ja angeblich niemand im Gemeinderat mehr haben wollte. Die hierfür erforderlichen sehr teuren B-Planänderungen haben die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler bezahlt.

Alle zuvor genannten Beispiele haben aus dem Steuersäckel Millionen verschlungen! Geld, das man wohl sinnvoller hätte ausgegeben können. Mit Leichtigkeit hätte man die Gelder auch einsparen können!

Bei dem nun zur Abstimmung stehenden asiatischen Teehaus verhält es sich ebenso:

Fälschlicherweise ist von einem „Geschenk“ die Rede, was den Steuerzahler jedoch sehr teuer zu stehen kommen wird. Insbesondere den Einwohnern Niendorfs. Denn die Brücke, auf der das „Geschenk“ stehen soll, zahlt vollumfänglich die Gemeinde und damit die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Zwar heißt es in der Stellungnahme der Gemeindevertretung zum Bürgerentscheid, dass es beschlossen sei, in Niendorf eine Seebrücke 2012 zu bauen. Jedoch fehlt es an dem unabdingbar erforderlichen Haushaltsbeschluss, um den Bau der Niendorfer Seebrücke auch finanzieren zu können.

Angesichts der Verschuldung der Gemeinde (4,5 Mio. EURO Ende 2010 an Verbindlichkeiten der Gemeinde, des Eigenbetriebs Kurbetrieb und TSNT GmbH) ist es ausgeschlossen, dass sich Timmendorfer Strand sowohl asiatische Teehausbrücke als auch Niendorfer Seebrücke finanziell leisten kann. Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass Schleswig-Holstein nur einen Schritt von griechischen Verhältnissen entfernt ist (so Ministerpräsident Carstensen zur Begründung, weshalb die Uni Lübeck abgeschafft werden sollte) und so auch aus Kiel zum Bau einer Seebrücke in Niendorf keinerlei Zuschüsse zu erwarten sind. Sxhleswig-Holstein ist so pleite, dass es nicht einmal mehr 45.000 EURO kommendes Jahr für den Erhalt des Institutes für Niederdeutsch aufbringen kann*. Ergo: Entscheiden sich am Sonntag für die asiatische Teehausbrücke und stimmen die Bürgerinnen und Bürger mit „nein“, wird das Geld für das Projekt von Herrn Hunke ausgegeben und Niendorf wird das Nachsehen haben – in Niendorf wird dann keine Seebrücke gebaut werden.

Im Gegensatz zur Niendorfer Seebrücke ist die Seeschlösschen-Seebrücke nicht marode. Es gibt kein Gutachten, dass die Standfestigkeit und Sicherheit der Seeschlösschen-Brücke in Frage stellt. Insofern soll eine Brücke abgerissen werden, obgleich dies aus statischen Gründen nicht erforderlich ist.

Den Bürgerinnen und Bürgern wird seitens der Lokalpolitik Angst gemacht, dass ihre Gemeinde im touristischen Wettbewerb das Nachsehen hätte, wenn das Teehaus im asiatischen Stil nicht errichtet würde. Inhaltsleere Begriffe wie „Leuchtturmprojekt“ oder „belebender Kontrapunkt“ sollen die Menschen dazu bewegen einer Sache zuzustimmen, von der selbst Herr Hunke sagt, dass er noch nicht genau wisse, wie das, was gebaut werden soll, am Ende aussieht.  Vielmehr erwartet Jürgen Hunke, dass man ihm vertraue, dass das, was er plant  „schön“ und „ästhetisch“ sei. Jürgen Hunke erwartet also, dass man, ohne das er zuvor genau sagt, was er aufs Meer bauen  will, im blinden Vertrauen auf seinen Geschmack ebenfalls „schön“ findet und sich damit wohl fühlt. Die Bürgerinnen und Bürger sollen somit die Katze im Sack kaufen.

Der Fraktionsvorsitzende der CDU behauptet ins Blaue hinein, dass das asiatische Teehaus für sprudelnde Steuereinnahmen sorgen werde, wodurch viele soziale Projekte in der Gemeinde realisiert werden könnten. Wieso, weshalb und warum der Bau eines asiatischen Teehauses für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen werde, ist und bleibt das Geheimnis von Dieter Boeden. Beweise hat er für seine inhaltsleere Behauptung nicht. Timmendorfer Strand wird aufgrund des asiatischen Teehauses nicht einen Übernachtungsgast mehr haben.


Die Firma, deren Vorstandsvorsitzender Jürgen Hunke ist und mit der er an die Gemeinde herangetreten ist, um das von ihm favorisierte asiatische Teehaus zu bauen, heißt „Mikado“.  
Sie betreibt bereits heute den „Mikado-Garden“ in Timmendorfer Strand. Von der Strandseite aus betritt man den „Mikado-Garden“ durch ein „Torrii“. „Torri“ ist ein Wort aus dem Japanischen und lässt sich ins Deutsche am besten mit „Vogelsitz“ übersetzen. Bei einem „Torrii“ handelt es sich um ein Element der traditionellen japanischen Architektur. Auch das Wort  „Mikado“  kommt aus dem Japanischen und heißt Göttlicher (Kaiser), Schöpfer.  

Jürgen Hunke hat vor wenigen Wochen einen Rundbrief an alle Timmendorferinnen und Timmendorfer geschrieben. Auch an bereits seit langen Jahren Verstorbene und so zahlreiche Angehörige auf das gröbste verletzt. Als Absender setzte Jürgen Hunke neben seinen Namen das Wort „persönlich“ und darunter in großen Lettern „Gemeinde Timmendorfer Strand“. Bei den Empfängern entstand der Eindruck, als forderte die Gemeinde/der Bürgermeister ihn auf, für den Bau eines asiatischen Teehauses zu stimmen.

Nachdem es massive Beschwerden gab, erklärte der Hamburger Unternehmer lapidar, Schuld an dem Absenderaufdruck sei das von ihm beauftragte Unternehmen – welch Ausrede.

Es muss einen schon mehr als stutzig machen, wenn jemand seiner Firma den Namen „ Göttlicher (Kaiser), Schöpfer“ gibt  und zu alledem noch seltsamerweise Briefe mit einem Absender verschickt, der den Eindruck erweckte, dass die staatliche Untergliederung „Gemeinde“ aufforderte im Sinne Jürgen Hunkes zu stimmen.

Aufhorchen muss man, wenn urplötzlich Volker Popp, Jürgen Hunke und das ein oder andere Gemeinderatsmitglied plötzlich behaupten, der angedachte Baustil sei überhaupt nicht asiatisch. Wie glaubhaft sind diese  Aussagen, wenn die in Rede stehende Firma ihren Namen aus dem Japanischen ableitet und in Timmendorfer Strand ein Element traditioneller japanischer Architektur steht? Die in der Anlage beigefügten Dokumente lassen keinen Zweifel daran, dass das von Jürgen Hunke geplante Teehaus eines im asiatischen Stil sein wird. Darüber hinaus ist auch auf einem von Jürgen Hunke an die Medien weitergegebener Entwurf des angedachten asiatischen Teehauses mit einem japanischen Symbol geschmückt: Einer runden roten Scheibe Hierbei handelt es sich um das Nationalsymbol Japans, nämlich eine stilisierte aufgehende Sonne.

Sayonara, Ostsee!


Zu guter Letzt:
Für die Erteilung der Baugenehmigung des asiatischen Teehauses ist das Bauamt Eutin zuständig, nicht die Gemeinde. Es kommt also nicht darauf an, ob nun der Gemeinderat urplötzlich der Meinung ist, dass das angedachte Teehaus nicht asiatisch ist. Die Gemeinde  hat lediglich ihr Einvernehmen bei der Erteilung einer Baugenehmigung durch den Kreis zu geben. Stimmt die Mehrheit der Timmendorferinnen und Timmendorfer am 05.09.2010 mit „JA“, so wird der Kreis Eutin die Genehmigung zum Bau des asiatischen Teehauses nicht erteilen. Auch wenn Volker Popp in der letzten Zeit immer wieder gesagt hat, das asiatische Teehaus sei nicht asiatisch und es werde gebaut, ganz egal wie der Bürgerentscheid ausfällt. Die Verwaltung ist an das Votum gebunden!


*Plattdeutsch, Keen Geld moer, taz-online vom 04.09.2010
http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/keen-geld-moer/

Einloggen oder Registrieren, um Kommentare zu schreiben

Achtung bitte erst kostenlos Registrieren, weiter unten !!

Suchen

Letzter Kommentar

Besucher- Zahlen

HeuteHeute15932
GesternGestern27092
WocheWoche102882
Monat Monat 54061
GesamtGesamt87936543

Veranstaltungen