Trainingslager für HaieTimmendorfe Strand - Sea Life Großaquarien starten neues Lehrprogramm für Haie. Haie sind alles andere als gefräßige und eintönige Räuber, wie jetzt die acht deutschen Sea Life Großaquarien beweisen werden. Künftig werden bei den Sea Life Biologen tropische und europäische Haie die ‚Schulbank drücken’.
Den Haien soll beigebracht werden, sowohl auf akustische Signale als auch auf Formen und kontrastreiche Farben zu reagieren und damit eine Verständigungsebene zwischen Mensch und Hai aufzubauen.

Im Gegensatz zu Hai-Trainings in Amerika, in denen ausschließlich mit tropischen Haien geübt wird, trainieren die Experten der deutschen Sea Life Großaquarien auch mit europäischen Haien und wollen bei erfolgreicher Durchführung auch Rochen in das Lernprogramm aufnehmen. Dr. Oliver Walenciak, Chefaquarist des Sea Life Hannover und bundesweiter Projektkoordinator der deutschen Hai-Trainings erklärt die Übungen: „Den einzelnen Haien werden spezielle Triangel-Töne und eigene Symbole zugeordnet. Dieses wird in Form und Farbe sehr unterschiedlich sein. Damit
der Versuch klappt, arbeiten wir mit stark kontrastreichen Farben.“ Denn Haie sind zwar nicht in der Lage einzelne Farben zu identifizieren, aber sie können in Kontrasten unterscheiden und sind in der Lage unterschiedliche Formen zu erkennen. „Ziel ist es dann, dass der Hai nach längerem Training in der Lage ist auf ‚seine’ Töne, Formen und Kontraste zu reagieren.Zu Beginn des Trainings wird mit Futter trainiert, damit die Haie ihre Lernerfolge mit etwas Positivem, nämlich der Nahrungsaufnahme, verbinden.
Jeder Hai muss einer Futterzange, die in dem Moment ins Wasser gehalten wird, wenn der dem Hai zugeordnete Ton erklingt, folgen. Die Zange wird dann zu dem Symbol geführt und der Hai wird bei Erreichen des Symbols mit Futter belohnt. „Im Prinzip passiert das gleiche wie beim Pawlowschem Hund, der von dem russischen Forscher Iwan Pawlow so konditioniert wurde, dass bereits seine Schritte bei dem Hund in Vorfreude auf Nahrung Speichelfluss auslöste – nur bei uns sind es eben Haie“, so Walenciak.
Gespannt sind die Sea Life-Experten auch auf die unterschiedlichen Reaktionen der einzelnen Hai-Arten, denn nicht jedes Sea Life Großaquarium beheimatet die gleichen Rassen. Hinzu kommen unterschiedliche Trainingsbegebenheiten in
den Becken, denn jedes Sea Life Aquarium ist unterschiedlich aufgebaut. Walenciak: „Wir werden einen regen Austausch betreiben, um uns ständig auf den neuesten Stand unserer Ergebnisse und Fortschritte zu bringen – darauf freue ich mich schon sehr!“

Das US-Team fand innerhalb seiner Trainings heraus, das manch tropische Hai-Art sich sogar gerne von Menschen anfassen lassen. Auch Dr. Oliver Walenciak kennt dieses Verhalten von Haien, die sich gerne mal die raue Haut kraulen lassen. „In einiger Zeit werden wir mit unseren Haien dann hoffentlich auch so weit sein,dass sie für kurze Zeit an der Wasseroberfläche bleiben. Im Idealfall können wir ihnen dann zum Beispiel Medikamente verabreichen. Das wäre ja für beide Seiten sehr angenehm.“ (SeaLife)

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