Mittelalterlicher Markt im Niendorfer Hafen am 5. und  6. JuniTimmendorfer Strand Niendorf - Platz da! Dorschwärts, wo ansonsten for alem Fischer das Frischgefischte feilbieten, raufen am 5. und am 6. Juni Ritter, gaukeln Gaukler, musizieren mittelalterliche Musiker und narren Narren. Zeit für eine zünftige Zeitreise. 
Am Fronleichnamswochenende gastiert ein großer Mittelalterlicher Markt sonnabends von 11:00 bis 22:00 Uhr und sonntags von 11:00 bis 18:00 Uhr im Niendorfer Hafen. Und, so Tourismuschef Christian Jaletzke, man muss dafür weder den Zehnten entrichten, noch Ablass zahlen oder Frondienste leisten, der Eintritt ist nemlich frey!

Mit dem Mittelalterlichen Markt soll an die Gründungstage von Niendorf erinnert werden. Gar greuslige Raubritter haben damals ja wohl in der Räuberkuhle (hinter Niendorf) gehaust und brave Bürger dann Nyendörpe (vor der Räuberkuhle), das neue Dorf  gegründet. Wann genau das war, weiß überhaupt niemand wirklich ganz genau. Sicher ist aber, das Niendorf im Jahre 1385 erstmals urkundlich erwähnt wurde…

Auch heutzutage existieren nach wie vor Raubritter (nicht jedoch in Niendorf), die ihr Gewerbe nur anders als damals ausüben…Hof dagegen hält im Niendorfer Hafen am 5. und 6. Juni Ritter Roger de Gleisberg, flankiert und begleitet von einem ganzen Ritter-Trupp. Sie, die Ritter, werden die Besucher vor allerlei Unbill beschützen, jedwede Halunken vertreiben und zuweilen untereinander mit Schwert und Schild kämpfen.
Auf einer mittelalterlichen Bühne, unweit vom Lager der Ritter entfernt, treten hof-und ritterlagererprobte Musiker und Gaukler auf.

Laute und leise Töne mit Dudelsäcken, Schalmeien, Trommeln und Cister spielt die Gruppe „Ohrenpeyn“. Purer Ohrenschmaus! Die Musik von „Ohrenpeyn“ ist eine Zeitreise durch Jahrhunderte. Man (und frau und kind) kann den exotischen Klängen leise lauschen oder am Samstagabend auch dazu temperamentvoll tanzen. Walter von der Vogelweide lässt grüßen!
Narr Lautn Hals sorgt mit seinen Liedern, faulen Tricks und frechen Sprüchen für deftige Marktatmosphäre und Gaukler Lupus jongliert mit allem, was ihm in die Finger kommt. Kein Wunder, dass Ritter Roger stets vor den Auftritten des Gauklers warnen muss: „Leute, nehmt Eure kleinen Kinder und großen Töchter an die Hand! Jetzt kommt Lupus, der Meister des Feuers und der Jonglage!“

Auf dem Markt selbst lässt sich während des zweitägigen Festes alles finden, was man für den Alltag im Mittelalter so gebrauchen kann und manches, was auch heutzutag von Nutzen sein könnte. Geschirr, Lederwaren, Kleidung, Messer, Schwerter, Rüstungen, Schmuck, Düfte, Küchengeräte – man kann bei Handwerkern zusehen, wie alles hergestellt wird oder aber mit den Krämern hartnäckig und schlau um den Preis feilschen.  Mundschänke, Bäcker und Garbrätereien sorgen schließlich mit „Speys und Trank“ für das leibliche Wohl und für die Kinder steht so manches Spielerische und Mitmachmögliche bereit.