Foto: Sina Oldhof - Kenneth Schnabel (81) jubelt über das 2:0 vom Moritz MeyerTimmendorfer Strand - Ein rundum gelungenes Wochenende feierten die Beach Boys in den letzten Tagen. Mit zwei Siegen gegen die Harzer Falken (5:2) und bei den Rostock Piranhas (6:3) beschenkte sich die Mannschaft selbst zum Weihnachtsfest.
Dass man sechs Punkte holt, davon war nun vor dem Wochenende nicht auszugehen. Gegen die Harzer Falken rechnete man sich sicherlich etwas aus, aber in Anbetracht der Dominanz der Piranhas, über die Saison gesehen, war ein Erfolg in Mecklenburg nicht zu erwarten.

Vor allem vor dem Hintergrund, dass Beach Boys-Coach Sven Gösch bis zu neun Spieler ersetzen musste. So fehlten Jesper Delfs (Handbruch), Christopher Röhrl (Bänderriss), Jason Horst (Gehirnerschütterung), Dennis Overbeck (Knie), André Gerartz (Haarriss im Unterarm) und Yannick Mund (grippaler Infekt) verletzungs- und krankheitsbedingt ebenso das gesamte Wochenende wie Tommy Raknic, der noch bei der WM in Ungarn weilte. Dazu musste Gösch am Freitag auf Thorben Saggau und Marco Meyer verzichten.
So kam es, dass lediglich 10 Feldspieler gegen die Falken auflaufen konnten, hinzu kam, dass mit Moritz Meyer nur ein gelernter Mittelstürmer auf dem Eis stand. Doch die "Notmannschaft", in der Allzweckwaffe Rino Schroeder die erste Reihe centerte, spielte ein taktisch kluges Spiel. Dank einer schnellen Führung durch Christian Herrmann (4. Minute) kam Sicherheit in die Offensivaktionen, an der auch der zwischenzeitlich Ausgleich der Falken durch Jörn Weikamp (6. Minute) nichts mehr ändern konnte. Ein Abstauber von Rino Schroeder (18.) sorgte auch für eine völlig verdiente 2:1-Führung nach dem ersten Drittel.
Zu Beginn von Abschnitt Nummer zwei mussten die Beach Boys eine kurze Drangphase der Falken überstehen, die sie aber mit einer gelungenen Einzelaktion von Moritz Meyer (24.), welcher einen Fehler der Falken Defensive zum 3:1 nutzte, beendeten. In der Folge agierten die Beach Boys aus einer sicheren Defensive heraus und ließen Braunlage kaum zum Abschluss kommen. Offensiv setzte man die nötigen Nadelstiche und erhöhte durch Marcus Klupp per Schlagschuss auf 4:1 (32./in Überzahl). Matthias Rieck im Timmendorfer Kasten verlebte weiterhin einen recht geruhsamen Abend und war gleich zweimal (33./36.) bei Eins gegen Eins-Situationen aufmerksam. Der Anschlusstreffer der Falken durch Maximilian Bauer (40.) fällt in die Kategorie "sehr unglücklich", denn Jeff Maronese fälschte Bauers Schuss unhaltbar ab.
Das Schlussdrittel fällt dann in die Kategorie "Kraft sparen". Die Beach Boys nahmen merklich das Tempo raus, während die Falken nicht so recht wussten, was sie machen sollten. So kam es, dass das letzte Drittel mehr von Langeweile geprägt war, bis die Beach Boys in den Schlussminuten nochmal etwas aufdrehten und für den 5:2-Endstand durch Jeff Maronese in der 58. Minute sorgten. Für den Kanadier, der einen Klupp-Schuss abfälschte, war es das erste Tor nach seiner Rückkehr.
"Es war kein Hochglanzeishockey, aber die Mannschaft hat taktisch diszipliniert gespielt und verdient gewonnen", bilanzierte Gösch nach dem Spiel, was auch sein Gegenüber Bernd Wohlmann deutlich machte: "Timmendorf war 60 Minuten lang besser!"
Mit dem frischen Wind durch den Sieg im Rücken, zwei Spielern mehr an Bord und dem Wissen, dass man in Rostock nur gewinnen kann, reiste die Mannschaft am gestrigen Sonntag nach Mecklenburg. Und was die mitgereisten Fans, die mit Fanbus und als Privatfahrer angereist waren, dann erleben durften, war nichts anderes als die Auferstehung des "Dreckigen Dutzend".
Ganz in der Tradition vergangener Timmendorfer Mannschaften spielten die 12 Feldspieler eine sehr disziplinierte und starke Verteidigung und wussten mit schönen Aktionen in der Offensive zu überzeugen. Marcus Klupp in Überzahl (15. Minute) und Moritz Meyer nur 30 Sekunden später sorgten mit ihrem Doppelschlag für eine 2:0-Pausenführung.
Auch im zweiten Drittel lief die Partie so weiter und wenn die starke Rostocker Offensive doch mal zum Zug kam, dann war Matthias Rieck, der in den vergangenen Wochen oft kritisiert wurde, zur Stelle. Den Anschlusstreffer durch Jens Stramkowski (29.) konnte er allerdings auch nicht verhindern. Die Beach Boys spielten weiter mutig und sorgten durch Jeff Maronese (33.) und Tibor Uglar (34.) dafür, dass die Weichen schnell so gestellt wurden, dass keine große Rostocker Hoffnung aufkam. Mit diesem 4:1 waren die Zuschauer in der Rostocker Eissporthalle weitestgehend ruhig gestellt.
Das letzte Drittel gingen die Beach Boys dann etwas taktischer an und erhöhten nach einer mustergültigen Kombination über Schnabel und Moritz Meyer durch Patrick Saggau in der 45. Minute auf 5:1. Mit dem Mute der Verzweiflung und viel Wut im Bauch kamen die Piranhas durch Karol Bartanus (51.) und Vitalij Blank in Überzahl (55.) nochmals heran, doch so wirklich an ein Kippen des Spiels glaubte keiner mehr. Thorben Saggau machte mit einem Schuss ins leere Tor alles klar.
Nach dem Spiel wurde der Sieg gegen den Ostsee-Rivalen gefeiert und Trainer Gösch bedankte sich mit einem hochgehaltenen "Danke" auf seiner Taktik-Tafel bei den mitgereisten Fans. Dennoch ließ es sich der Coach nicht nehmen, manchem Fan seinen Ergebnistipp unter die Nase zu reiben.
Mit den sechs Punkten im Gepäck lassen sich die Weihnachtstage gut angehen. Der dritte Platz ist mit 39 Punkten weiter gefestigt und der Vorsprung von 17 Punkten auf Platz fünf (bei einem Spiel weniger) bedeutet, dass die Planungen für die Oberliga-Endrunde im Februar und März so langsam beginnen können.
Einen weiteren Schritt in diese Richtung können die Beach Boys am zweiten Weihnachtstag (19 Uhr) angehen. Dann ist man zu Gast beim Hamburger SV, der auf Grund der Sperrung der Eissporthalle Stellingen über die Feiertage nach Brokdorf ausweichen muss. Der HSV hat den schwachen Saisonauftakt mit sieben Niederlagen in Serie vergessen lassen und wieder in die Spur gefunden. Sieben Siege aus den letzten 12 Spielen sehen da deutlich besser aus. Dennoch präsentieren sich die Hamburger als echte Wundertüte. Tolle Spiele wie ein Sieg in Rostock (4:3) oder eine knappe Niederlage bei den Indians (2:3 n.V.) wechselten sich munter mit deutlichen Niederlagen wie in Braunlage (3:6) oder im Derby bei den Crocodiles (2:7) ab. Herzstück der Mannschaft ist die erste Sturmreihe um Bruno Zabis und Marlon Czernohous, in der vor allem Letzterer seine Form gefunden hat, sowie Goalie Florian Neumann, der an guten Tagen die gegnerischen Sturmreihen zur Verzweiflung bringen kann. Verzichten muss Trainer Andris Bartkevics auf Robin Richter, der nach einer Matchstrafe noch gesperrt sein wird.
Die Beach Boys gingen aus den ersten beiden Spielen (6:1 und 2:1) als Sieger hervor, sollten den Gegner aber dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Beim Unternehmen "Weihnachtsdreier" kann Trainer Gösch wieder auf Tommy Raknic und Yannick Mund zurückgreifen, die nach WM bzw. überstandener Erkrankung im Kader stehen werden und so Alternativen bieten

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