FDP-Ortsverband diskutiert  „??Letter of  Intent“ bzgl.  Teehaus-Brücke Timmendorfer Strand - Die geplante Errichtung eines asiatischen  Teehauses durch den Hamburger Jürgen Hunke auf einer öffentlichen Brücke im Bereich des Hotels Seeschlösschen ist unter den Einwohnern der Gemeinde Timmendorfer Strand gegenwärtig erheblich umstritten und sorgt für Diskussionen.
Das Thema wurde vergangenen Freitag (19.02.2010)  auch auf einer Mitgliederversammlung des FDP-Ortsverbandes Timmendorfer Strand - Niendorf/Ostsee debattiert.  Das Meinungs-bild innerhalb der FDP spiegelt das der Öffentlichkeit deutlich wider: Der geplante vermeintlich asiatische Baustil ist umstritten und stößt zugleich auf Zustimmung und Ablehnung. Hingegen ruft  die Idee auf einer der Seebrücken in Timmendorfer Strand-Niendorf/Ostsee einen Restaurationsbetrieb zu eröffnen, breite Zustimmung hervor.
Ein Meinungsbild unter den FDP-Mitgliedern ergab ein Unentschieden über die geplante Ver-tragsgestaltung in Form des sog. „Letter of Intent“ zwischen der Gemeinde Timmendorfer Strand und der von Herrn Hunke vertretenen Mikado AG. Die Mikado AG soll Teile der Tee-haus-Brücke errichten und betreiben.
Die eine Hälfte der Liberalen hält es für sinnvoller, wenn bei der Umsetzung des Projektes Teehaus-Brücke ein Schritt nach dem nächsten gegangen wird. So können  den Steuerzahle-rinnen und Steuerzahlern Kosten erspart und Streitigkeiten vermieden werden.
Die andere Hälfte der Liberalen sieht den „Letter of Intent“ als einen wichtigen Schritt, das Projekt voranzutreiben und die politische Mehrheit insgesamt für das Projekt zu bekommen. Dieser Vorvertrag soll ja gerade Streitigkeiten vermeiden, wenn beide Parteien das Projekt wirklich wollen.
Deshalb sollte nach Auffassung eines Teils der FDP in Timmendorfer Strand -Niendorf/Ostsee zunächst ein Flächennutzungsplan aufgestellt werden, aus dem dann ein Be-bauungsplan zu entwickeln ist.
Wenn dann  Gemeindeeinwohner gegen diesen Bebauungsplan   rechtlich nicht vorgehen und der Bebauungsplan somit bestandskräftig ist, sollte an einen Vertragsschluss gedacht werden.
Gemeindevertreter Ulrich Herrmann ist dagegen der Auffassung, dass gerade der Letter of Intent“ genau diese Vorgehensweise beinhaltet und alle genannten Maßnahmen bündelt. Außerdem werden die präzisen Formulierungen dieses Vorvertrages ja erst noch in der kommenden Sitzung des Fachausschusses gefunden werden müssen.
Falsch jedoch ist die in den letzten Monaten immer wieder aufkommende Behauptung, Herr Hunke schenke der Gemeinde eine Teehaus-Brücke.
Teile der FDP kritisieren auch, dass nach dem „Letter of Intent“? die öffentlichen Nutzung nicht ausreichend konkretisiert ist. Es besteht gegenwärtig die Gefahr, dass der steuerzahlen-den Öffentlichkeit keine ausreichende Zugänglichkeit zu der Brücke gewährleistet sein wird. Dies ist insbesondere unter dem Aspekt wichtig, dass erhebliche Kosten für die Errichtung der Teehaus- Brücke seitens der Steuerzahler beizutragen sind. Damit ist es nur allzu verständlich, dass der Öffentlichkeit eine unentgeltliche Nutzung vertraglich präzise eingeräumt werden muss.
Herrmann dazu: „Die ganzjährige öffentliche Nutzung ist gewährleistet, so dass Jedermann immer bis zum Brückenkopf gehen könne und aufs Meer hinausschauen könne.“
„Natürlich bedarf es noch umfangreicher vertraglicher Vereinbarungen“, so Herrmann, „die dieses Projekt für die Gemeinde zum Leuchtturmprojekt machen würde. Ich werte die Mehr-kosten als Mehrwert, den die Gemeinde erhält, um die Marke Timmendorfer Strand Niendorf voranzubringen.“
Außerdem warf ein Teil die Liberalen vor dem Hintergrund der Haushaltslage der Gemeinde, des Kreises Ostholstein und des Landes Schleswig-Holstein die Frage auf, ob sich Timmen-dorfer Strand und Niendorf/Ostsee zukünftig noch drei Seebrücken leisten kann, wenn die Teehaus-Brücke realisiert wird. Wenn nicht, stellen sich Teile der FDP die Frage, welche Seebrücke dem Sparzwang langfristig zum Opfer fallen und ersatzlos wegfallen wird. (UH)