Timmendorfer CDU für Beltbrücke - Nachteile nicht diskutieren ?Oder die Quadratur des Kreises.
Timmendorfer Strand - Bereits im Dezember 2007 hat sich der SPD Kreisverband Ostholstein gegen die feste Beltquerung ausgesprochen. Ebenso Bettina Hagedorn, SPD - MdB, mit 119 anderen Abgeordneten auch anderer Parteien anläßlich der Ratifizierung in 2009. 
Einige CDU Abgeordnete waren auch  unter den Gegnern der festen Querung.
Am 16.9.2009, kurz vor der Bundestagswahl, hat in  Bad Schwartau, Marktplatz, in Anwesenheit von ca. 150 besorgten Bürgern bei einer Protest - Demo gegen die feste Querung  der jetzige CDU Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens zum Ausdruck gebracht, daß er gegen die Beltbrücke gestimmt hätte......Beifall.

Auch wenn ratifiziert wurde, ist im Staatsvertrag lt. Artikel 22 Absatz 2 festgeschrieben, dass die Vertragsstaaten die Lage aufs  Neue erörtern können. Dies gilt unter anderem für wesentliche Kostensteigerungen im Zusammenhang mit dem Projekt. Dies zu erwähnen wird von den Befürwortern immer mal gern "vergessen", damit die Bürger den Mut zum Protest verlieren. Also ein gegenseitiger Ausstieg ist weiterhin möglich. Wie damals beim Transrapid als alles, lt. damaligem MP. v. Bayern, längst  beschlossen war. Seine Rede hierzu ist unvergessen. Der Transrapid steht auf dem Abstellgleis, weil nicht finanzierbar.
Schon jetzt warnt der Bundesrechnungshof mit einer Verdoppelung der 2002 kalkulierten Kosten (auf jetzt 1,7 Milliarden EUR +). Nachverhandlungen sind ausdrücklich vorgesehen und können die Belastungen erheblich erhöhen, betont der Rechnungshof angesichts katastrophaler Verschuldung in Land und Bund.
Weitere erhebliche  Kosten würden bei einer Neutrassierung in unbekannter Höhe entstehen. Schon wird eine neue Sund-Brücke (weil Engpass) gefordert. Höhe der Baukosten  auch unbekannt. Das Land S-H. wird mit mindestens 60 Millionen EUR zur Finanzierung beitragen müssen.  (Kalkulation von 2002).  Entweder direkt oder indirekt durch die Zustimmung zum Wachstumsförderungsgesetz im Bundesrat, als "listigen Deal" mit Berlin ? Um nicht das Gesicht zu verlieren ? ("die haben sie wohl nicht mehr alle..." , so MP Carstensen) Siehe hierzu auch  LN. vom 16.1.10: "Bekommt das Land 60 Millionen EUR geschenkt" ? v. Curd Tönnemann.

Die Kosten für über 40 neue kreuzungsfreie Bahnübergänge zwischen Bad Schwartau und Fehmarn, notwendig durch 150 Güterzüge pro Tag um nicht Ortsteile abzuschneiden, hat leider auch bisher niemand errechnet und wird die Gemeinden finanziell lähmen. Allein dies ein Thema das wir nicht anderen überlassen dürfen und können. Darauf zu hoffen, daß "die da oben" es schon richten werden, widerspricht den Prinzipien der kommunalen Selbstverwaltung und Verantwortung.
Alles wichtige Punkte, die uns als Gemeindevertreter auf den Nägeln brennen müßten, liebe Timmendorfer CDU ! Ihre Initiative, die manche Punkte beinhaltet die wir immer wieder formulieren, ist als populistischer Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet. Ihren Worten fehlen Taten. Insbesondere fehlen Antworten zu Belastungen für Ostholstein und Timmendorfer Strand, für die Menschen an der Trasse mit der befürchteten Lärmbelastung und den  Grundstückswertverlusten. Für die sehr ernstzunehmenden Argumente des NABU zur Umwelt. Wir alle leben gern mit und von der Ostsee. Die Angst von 650 Familien bei Scandlines vor perspektivischer Arbeitslosigkeit kann auch uns nicht kaltlassen. Einer der größten Arbeitgeber mit  qualifizierten Dauerarbeitsplätzen in Ostholstein. Der Steuern zahlt und nicht Steuergeld benötigt um lediglich befristete Arbeitsplätze zu schaffen.
Diskussionen im Gemeindeparlament abzuwürgen und anschließend öffentlich zum Dialog einzuladen halte ich für doppelboedig und populistisch.
Der Einladung des Kreises am 21.1.2010 nach Eutin ins Kreishaus zu Planungen der Hinterlandanbindung wird auch ein Vertreter der BI TsT-Timmendorfer Strand nachkommen.
Und das ist gut so.

Am 16.1.10 haben sich die SPD Delegierten auf einem außerordentlichen Kreisparteitag, siehe auch LN. v. 17.1.10, mit großer Mehrheit gegen die Beltbrücke und die Folgen für die Menschen in Ostholstein ausgesprochen. Falls doch gebaut wird, soll eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Menschen greifen ! Wir hoffen mit dem NABU, daß die Querung der "geheimen Streichliste" der Bahn zum Opfer fällt.
Wir befürchten, liebe Kollegen von der Timmendorfer CDU, daß die Menschen vor Ort und in Ostholstein die Zeche für dieses wirtschaftlich unsinnige Mega Projekt zahlen werden.
Auch wenn die Diskussion manchen nicht  behagen mag, weil andere Interessen ihn daran hindern, ist sie im Interesse der Bürger absolut  notwendig. Die Timmendorfer SPD hat zusätzlich den Antrag auf  Verbot von Gefahrguttransporten durch Wohn-und Feriengebiete und ein Nachtfahrverbot für Güterzüge eingebracht, falls die Querung gegen jede Vernunft gebaut werden sollte. Dieser Antrag wurde ebenfalls mit großer Mehrheit angenommen. Wir sagen nicht "A" ( ja  zur festen Querung),  weil wir dann auch nicht  "B" ( ja zur Hinterlandanbindung) sagen müssen. Wir würden uns sehr freuen, wenn zumindest die Kreis - CDU in Ostholstein sich der Meinung der  Kreis-SPD anschließen würde um Druck auf Kiel und Berlin auszuüben. Zum Wohle der Menschen hier vor Ort.(PN)