spdTimmendorfer Strand - SPD Timmendorfer Strand zum Ergebnis des Raumordnungsverfahrens: Das Ergebnis ist unzureichend - Wir fordern Nachbesserung für Ortsteile in der 2. Reihe!Im Grundsatz hat die Landungsplanungsbehörde mit Ihrem am 6. Mai 2014 veröffentlichten Ergebnis zum Raumordnungsverfahren (ROV) der geplanten Festen
Fehmarnbeltquerung das umgesetzt, was die Gemeinde Timmendorfer Strand in Ihrer gemeindlichen Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren im Frühjahr 2013 gefordert hat. Auf Initiative von Bürgermeisterin Hatice Kara hatte sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich aus Mitgliedern aller politischer Parteien in der Gemeinde Timmendorfer Strand zusammengesetzt hat.

In unzähligen Sitzungen wurden die umfangreichen und komplizierten Gutachten zu den unterschiedlichen Trassenverläufen der Hinterlandanbindung studiert und diskutiert.

Herausgekommen ist eine umfangreiche gemeindliche Stellungnahme, die die Kernforderung enthält, eine mögliche Trasse nicht auf der Bestandstrasse durch den Ort verlaufen zu lassen, da erhebliche Schall- und Schadstoffemissionen unsere stark vom Tourismus geprägte Gemeinde enorm strapazieren würde. Sowohl die EinwohnerInnen als auch die Gäste in unserem Ort wären extremen Belastungen ausgesetzt. Das nun vorliegende Ergebnis der Landesplanungsbehörde ist grundsätzlich bei erster Betrachtung positiv zu bewerten, da von einer Ertüchtigung der Bestandstrasse abgesehen wird. Ganz offensichtlich hat man die Bedenken der Gemeinde erhört.

„Bei genauerem Hinsehen wird der erste Eindruck jedoch stark getrübt“, so der Fraktionsvorsitzende Jörn Eckert. „Die geplante Trasse verläuft größtenteils westlich der BAB1, kreuzt jedoch von Norden kommend in Höhe Scharbeutz auf die östliche Seite, um dann kurz vor Ratekau wieder auf die westliche Seite der Autobahn zurückzuschwenken. Dieser Schlenker wäre für die Dörfer Oeverdieck, Groß Timmendorf und Hemmelsdorf der absolute GAU!“, so Eckert weiter. Die Trasse würde an einige Siedlungen bis auf 180 Meter herankommen. „Eine unzumutbare Situation, die sich selbst durch hohe Lärmschutzwälle nur unzureichend entschärfen lässt, wenn man die 70 Güterzüge täglich bedenkt, die durch unsere schönen, ländlich geprägten Dorfschaften donnern werden“ stellt der Ortsvereinsvorsitzende Peter Ninnemann fest, der bereits jahrelang engagiert gegen die Feste Fehmarnbeltquerung kämpft.
Stark in Mitleidenschaft gezogen würden u.a. auch der idyllische Golfplatz in Oeverdiek sowie ein Landhaus-Hotel in Groß Timmendorf - eine außergewöhnliche Beeinträchtigung der Betriebsaktivitäten ist zu befürchten.
Ein weiterer Wehrmutstropfen ist der weit aus dem Zentrum geplante Bahnhof für Timmendorfer Strand, der nach aktuellem Ergebnis des Raumordnungsverfahrens am Ortsausgang von Groß Timmendorf in Richtung Pansdorf errichtet werden soll. Peter Ninnemann: „Wir befürchten erhebliche Umstände für Gäste, die mit der Bahn anreisen möchten und dann eventuell unsere Gemeinde als Urlaubsort meiden. Auch für die Berufspendler und Besucher der sehr gut frequentieren Eishockeyspiele in Timmendorfer Strand muss eine Verbesserung der Situation geschaffen werden“. Jörn Eckert ergänzt: „Sollte der Bahnhof tatsächlich am äußersten Rand unserer Gemeinde entstehen, so muss sich das Land Schleswig-Holstein an den Kosten eines Shuttlebusverkehrs beteiligen. Wir werden auch überprüfen, ob sich der Personennahverkehr auf der bestehenden Trasse nicht privatisieren lässt, da die Bestandsstrecke ja bekanntlich entwidmet werden soll. So könnten wir unseren Bahnhof bestehen lassen und sämtliche Bädergemeinden wären für den Personenverkehr gut angebunden.“

Die SPD Timmendorfer Strand wird auch jetzt, nach jahrelangem Einsatz gegen die Feste Fehmarnbeltquerung nicht lockerlassen, und versuchen, das Bestmögliche für die gesamte Gemeinde herauszuholen. „Wir setzen uns jetzt gezielt für die vom derzeitigen Planungsstand hart getroffenen Dorfschaften ein und werden alle Hebel in
Bewegung setzen um eine Optimierung der Situation zu bewirken“ erklärt Jörn Eckert. Die SPD Fraktion fordert nun erneut, wie bereits im Hauptausschuss am 26. Februar 2014, die Wiederaufnahme der Arbeitsgruppe „Feste Fehmarnbeltquerung“ um Lösungsvorschläge zu erarbeiten und entsprechende Maßnahmen abzuleiten um die Gesamtsituation des Ergebnisses des Raumordnungsverfahrens zu verbessern. „Das ist in der normalen Ausschussarbeit nicht zu schaffen“ legt Eckert dar.
Peter Ninnemann: „Während wir an den Optimierungsvorschlägen für den Trassenverlauf arbeiten, werden wir sehr genau beobachten wie die Deutsche Bahn AG das Ergebnis der Landesplanungsbehörde aufnimmt, welches keinen bindenden Charakter für die Bahn hat. Jetzt startet das sogenannte Planfeststellungsverfahren, bei dem mit einer erheblichen Anzahl an Klagen von Einzelpersonen, Vereinen, Initiativen, Verbänden und Unternehmen zu rechnen ist.“
Die SPD Timmendorfer Strand stellt ausdrücklich klar, dass sie die Feste Fehmarnbeltquerung und die Hinterlandanbindung insgesamt ablehnen. „Dieses Projekt ist wirtschaftlicher und ökologischer Wahnsinn - wir fordern die Neuberechnung sämtlicher Kosten und den Ausstieg aus dem Staatsvertrag aufgrund der zu erwartenden, massiven Kostensteigerung“ so Ninnemann und Eckert unisono.