Hinterlandanbindung der Bahn auf dem Rücken der Bürger ?

Timmendorfer Strand - Planungen zur festen Fehmarnbeltquerung ohne Lärmschutz für Anlieger. Plant die Bahn eine Billigtrasse ?
Das Bahn-Lärmschutzgutachten, erstellt für das Raumordnungsverfahren zur geplanten festen Beltquerung-Hinterlandanbindung,

weist für die Trassenvariante X, Höhe Groß Timmendorf, ausdrücklich keinen Lärmschutz aus. Dies wurde jetzt bei Sichtung und Bewertung der verschiedenen Gutachten von der ROV-Arbeitsgruppe, zusammengesetzt aus Bürgern und Verwaltung, festgestellt. "Mit großem Erstaunen und Empörung", so Anwohner Jörn Eckert, "habe ich feststellen müssen, dass die Bahn im Falle einer Umsetzung der Variante X offenbar keinen Lärmschutz für Groß Timmendorf plant. "Ich bin mir sicher, dass diese Einsparung auf dem Rücken der Bürger erheblichen Widerstand hervorrufen wird". "Meine Familie und ich", so Eckert, "werden die Möglichkeiten für die Eingaben zum Raumordnungsverfahren in den nächsten Wochen ganz sicher in vollem Umfang nutzen."


"Falls die überdimensionierte feste Beltquerung tatsächlich, trotz leerer Kassen und laufend steigender Kosten gebaut werden sollte, muss der Vorhabensträger, die Deutsche Bahn, das Bundesverkehrsministerium, alles für den Lärmschutz der Bürger im Lärmkorridor der Hinterlandanbindung einsetzen, was technisch möglich ist. Lärm macht krank. Lärm macht arm. Lärm ist technischer Rückschritt", so SPD Gemeindevertreter Peter Ninnemann, der seit Jahren in Bürgerinitiativen gegen die Feste Fehmarnbeltquerung (FFBQ) aktiv ist. Die Befürworter verweisen immer wieder auf das höchst umstrittene Gutachten des Bundesverkehrsministers. Hiernach soll sich jeder eingesetzte Euro mit 6,7 Euro "rentieren". Andere Gutachten sprechen eher von einem Zuschussgeschäft für den Steuerzahler, von volkswirtschaftlichen Verlusten.


Tatsächlich sind, wie in Stuttgart, Berlin oder Hamburg, schon jetzt die kalkulierten Kosten für die Bundesrepublik Deutschland gestiegen - lt. Bundesrechnungshof von ursprünglich 817 Millionen Euro auf 1,7 Milliarden Euro. Die jetzt wenige Tage vor Eröffnung des Raumordnungsverfahrens bekannt gewordene neue notwendige Sundquerung wird mit mindesten 350 Millionen Euro zusätzlich zu Buche schlagen. Mit weiteren Preissteigerungen bis zur anvisierten Fertigstellung 2021/22 ist fest zu rechnen. Kritiker des Belt-Tunnelprojekts nach Dänemark fordern inzwischen,angesichts leerer Kassen und andauernder internationalen Finanzkrise, eine Aktualisierung aller Kostenkalkulationen.

"Nehmen wir doch die Politik beim Wort - Kosten dürfen beim Lärmschutz und siedlungsfernen Güterzug-Bahntrassenverlegungen keine Rolle spielen", lassen Eckert und Ninnemann unisono verlauten. Auch für den Kreis Ostholstein müsse der Mensch im Mittelpunkt stehen, so Landrat Sager in jüngsten Presseerklärungen. Aber auch die Wirtschaft, wie die IHK-Lübeck, der Unternehmensverband Hamburg/Schleswig-Holstein, oder der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband fordern inzwischen eine separate Güterzugtrasse mit Erhalt der "Bäderbahn" und den ortsnahen Haltepunkten. Der wichtige Wirtschaftsfaktor Tourismus würde ansonsten, belegt durch Gutachten, erheblich geschädigt werden.

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