Timmendorfer Strand - Die Vertreter der FDP versprechen vollmundig "Blühende Landschaften" durch die feste Beltquerung-Hinterlandanbindung, ohne die Befürchtungen der Menschen vor Ort zu beantworten.

Wolkige Versprechungen, ohne konkrete Antworten, können die Menschen nicht mehr hören. Die FDP fordert ein Ende des "Feldzuges" gegen die feste Beltquerung, die Bürger fordern lediglich eine Beantwortung ihrer Fragen.

- Was gedenkt die FDP zu unternehmen, wenn die Bahn und das Bundesverkehrsministerium die jetzige Bestandstrasse für täglich, nächtlich 78 lärmende Güterzüge lediglich "ertüchtigen" will ? - der "Worst Case"  für zehntausende Menschen im Lärmkorridor, so Bürgermeister Popp, Timmendorfer Strand.

- Wie werden die Gemeinden, Städte, lt. FDP in die Lage versetzt, ca. 1/3 von 275 Millionen EUR (nach Eisenbahnkreuzungsgesetz und Bundesrechnungshof) für kreuzungsfreie Bahnübergänge zwischen Fehmarn und Hamburg zu finanzieren ?

Als wirtschaftsnahe Partei werden Forderungen der Bürgerinitiativen nach aktualisierten Nutzen-Kosten Berechnungen der festen Beltquerung-Hinterlandanbindung sicher von der FDP unterstützt werden ? Ohne klare zeitnahe Kalkulation keine Investitionen. Insbesondere wenn es sich hier um knappe öffentliche Gelder handelt. Werden die Kosten -wieder einmal- sozialisiert ?

- Wo sind die Alternativen der FDP zu Trassenverläufen, falls die überdimensionierte, mautpflichtige Beltquerung (Gesamtkosten für Deutschland incl. neue Sundquerung mind. 2,5 Milliarden Eur.) tatsächlich gebaut werden sollte ?

- Was sagt die FDP zum Ausbau der bestehenden Jütlandroute für Güterzüge ? 75% der dänischen Industrieprodukte werden inzwischen auf Jütland hergestellt.

- Wo sind die Initiativen zur Unterstützung der 2 plus 1 Lösung des Kreises Ostholstein (Konzept Büro K21) ?

- Wie kann Ratekau, Bad Schwartau aber auch Teile von Lübeck bis Hamburg  vor Lärm geschützt werden ?

- Will die FDP die Bäderbahn und die ortsnahen Haltepunkte erhalten ?

Gutachten des Kreises (HTC,Hamburg) ergeben, dass ca. 3 - 400 Menschen, je nach Trassenverlauf, wg. Lärm ihren Arbeitsplatz im Tourismus verlieren werden. Die Betroffenen erwarten nach 20 Jahren Vorplanung eine Antwort der Politik.

Selbst der Präsident des Unternehmensverbandes Schleswig-Holstein, Hamburg,  Wachholtz, betont, dass die Feste Beltquerung/ Hinterlandanbindung ohne Trassenalternative für Güterzüge "schädlich" sei.

- Gibt es ein Konzept der FDP, wie sie die enormen Grundstückswertverluste der Trassen-Anlieger ausgleichen will ? Für viele Menschen ist dies ein Teil ihrer Altersvorsorge.
Immerhin haben die Gemeinden, die Baubehörden, in den letzten Jahrzehnten Baugenehmigungen ohne Auflagen  für tausende Häuslebauer im Lärmkorridor erteilt. Auch aktuell werden F- und B-Pläne im zukünftigen Lärmkorridor im Kreis Ostholstein auf den Weg gebracht.

Planfall 0 der Bahn geht im Lärmgutachten von bereits 30 verkehrenden Güterzügen bei der Berechnung des bestehenden Lärms aus !? Hierdurch werden die Lärmberechnungen, die zusätzliche Verlärmung Heute und Morgen, im ROV auf dem Papier geschönt. Zuzüglich eines völlig unverständlichen SchienenBonus der Bahn von 5 (db)A. aus Kaiserzeiten.

- Befürwortet die FDP eine 6 m hohe Lärmschutzwand (eine doppelte Berliner Mauer) quer durch Ostholstein ?

Im Belt sehen die großen Umweltorganisationen einen Gesetzesbruch durch die Verletzung der FFH-Gebiete. Hier befindet sich die Kinderstube des international streng geschützten Schweinswals. 6 Jahre lang sollen insges. 15 Mio Tonnen Meeresboden für den geplanten Absenktunnel ausgebaggert werden, mit bislang unbekannten Auswirkungen für Flora und Fauna bis in die Lübecker Bucht hinein.

Sicher kann die FDP alle Befürchtungen ausräumen und den Menschen vor Ort  endlich befriedigende Antworten nach der Sinnhaftigkeit der nicht finanzierten festen Beltquerung geben. Für mich ist die feste Beltquerung eine überdimensionierte politische Fehlentscheidung.