Timmendorfer Strand - Im Zusammenhang mit der von der rot-‐grünen Landesregierung vorgesehenen Umwandlung der Regionalschulen in Gemeinschaftsschulen droht der Timmendorfer Regionalschule die Schließung.
Nach einer Meldung der LN vom 23.11.2012 hat die zuständige Ministerin Frau
Waltraud Wende im Bildungsausschuss des Schleswig-‐Holsteinischen Landtags angekündigt, „es bleibe nach einer Frist von fünf Jahren bei der vorgeschriebenen Mindestgröße von 300 Schülern“. In diesem Zusammenhang fand bereits am
12. November 2012 in Kiel eine Dienstversammlung der Regionalschulleiter statt, in der das Bildungsministerium über die erforderlichen Regelungen notwendiger Umwandlungsprozesse informierte, obwohl die Gesetzesänderung den parlamentarischen Weg noch nicht einmal eingeschlagen hat.
Nach dem aktuellen Schulentwicklungsplan des Kreises Ostholstein aus dem Juli 2012 überschreitet die GR Strand die für Regionalschulen notwendige Mindestzahl von 240 Schülerinnen und Schülern bis zum Schuljahr 2030/31 dauerhaft , die Mindestzahl von
300 für Gemeinschaftsschulen wird dagegen ab 2014/15 nicht mehr erreicht. Somit ergibt sich in der Konsequenz – bleibt es bei den Landesplanungen -‐ die ersatzlose Schließung der Regionalschule Timmendorfer Strand. Da das Schulgesetz lt. Koalitionsvertrag zukünftig nur noch Gemeinschaftsschulen und Gymnasien nebeneinander vorsehen soll, wird die Fortführung in einer anderen Schulform nicht mehr möglich sein.
Während heutige Schüler der Regionalschule von der Schließung nicht betroffen sein würden, werden aber wohl die derzeitigen Grundschüler nach den momentanen Planungen der rot-‐grünen Landesregierung keine Möglichkeit haben, in Timmendorfer Strand einen Haupt-‐ bzw. Realschulabschluss zu machen.
Die WUB wird sich mit allen Mitteln für den Erhalt der Regionalschule einsetzen. Aufgrund der vorliegenden Schülerzahlenprognose ist nur diese Schulart, und nicht eine Gemeinschaftsschule langfristig in unserer Gemeinde gesichert. Aber auch aus unserem pädagogischen Verständnis geben wir dieser Schulform gegenüber einer Gemeinschaftsschule den Vorzug. Der qualifiziertere Realschulabschluss ermöglicht es leistungsfähigen Schülern leichter in die Oberstufe eines Gymnasiums zu wechseln. Regionalschule und Gymnasium haben sich diesbezüglich in der Vergangenheit ideal ergänzt.
Die WUB wird auch weiterhin mit ihren schulpolitischen Entscheidungen dazu
beitragen, den Schulstandort Timmendorfer Strand für alle im Schulgesetz möglichen
Schulabschlüsse nachhaltig zu sichern und die Attraktivität unserer Schulen zu stärken
und weiter zu entwickeln.
Die Gemeinde hat mit erheblichen finanziellen Mitteln eine vorbildliche und für junge Familien attraktive Schullandschaft geschaffen, um die uns Nachbargemeinden beneiden. So wurden beispielsweise für die GR Strand in den letzten drei Jahren rund
2,5 Mio€ im Verwaltungshaushalt für laufende Kosten und rund 1,0 Mio€ im Vermögenshaushalt als Investitionen bereit gestellt. Damit haben wir in unserer Gemeinde alle, nach dem Schulgesetz möglichen, Schulabschlüsse nachhaltig abgesichert, d. h. den Hauptschulabschluss nach 9 Jahren, den Realschulabschluss nach
10 Jahren und das Abitur sowohl nach 12 Jahren wie auch nach 13 Jahren.
Inwieweit die Pläne in Kiel auch Auswirkungen auf die beiden Grundschulstandorte in Timmendorfer Strand und Niendorf haben werden, lässt sich nur erahnen. Für junge Familien würde es jedenfalls deutlich unattraktiver, sich in der Gemeinde Timmendorfer Strand anzusiedeln.
Während also die örtlichen Vertreter von den Grünen und der SPD fröhlich singend im Kurpark stehen, haben sie noch gar nicht erkannt, welche weit reichenden Konsequenzen die Gesetzesänderungen ihrer Genossen in Kiel für die Schullandschaft unserer Gemeinde haben werden.
Die WUB fordert daher alle politisch Verantwortlichen der Gemeinde Timmendorfer Strand, alle Lehrer, alle Eltern und Schüler/Innen unserer Schulen auf, sich für den langfristigen Erhalt der Regionalschule einzusetzen.