Was soll ab 2013 mit der denkmalgeschützten Trinkkurhalle geschehen?Timmendorfer Strand - Dieses Jahr "feiert" die Trinkkurhalle ihren 60. Geburtstag. Nicht alt, aber dennoch das einzige denkmalgeschützte Gebäude in der Gemeinde Timmendorfer Strand. Zum 31. Dezember 2012, also in gut sechs Monaten, läuft nun der aktuelle Pachtvertrag mit der derzeitigen gewerblichen Mieterin aus.

Die Gelegenheit, über eine optimale Nutzung dieses beeindruckenden Gebäudes nachzudenken.

Denn viele Bürger sind nicht glücklich damit, dass diese zentrale und wirklich einmalige Immobilie derzeit an einen privaten Kunsthandel (Galerie) vermietet ist; und das für lediglich ein paar tausend Euro monatliche Pacht. Dabei sind die Preise der Gemälde und Skulpturen keine Schnäppchen, so dass nur vergleichsweise wenig Besucher den Weg hinein finden. Was sehr schade ist, denn die Trinkkurhalle ist ein besonders bedeutendes Gebäude im Zentrum von Timmendorfer Strand und sollte eigentlich ein Anlaufpunkt für jedermann sein, nicht bloß für das 1% der wohlhabenden Kunstinteressenten.

Denn eins ist klar, die Lage ist grandios und zugleich Verpflichtung. Dabei habe ich - weiß Gott - nichts gegen private Galerien oder gegen Kunst (zumal ich selbst verschiedene junge Künstler aktiv unterstütze und sammle), aber kann sich Timmendorfer Strand auf Dauer leisten, sein wohlmöglich schönstes Gebäude in einer der allerbesten Meerblick-Lagen überhaupt an einen gewerblichen Kunsthandel (Galerie) mit vergleichsweise wenig Publikumsverkehr und daher mit wenig Zugkraft für Timmendorfer Strand unter Wert zu verpachten? Ein Gebäude, das allein innen (je nach Veranstaltungsart oder Nutzung) elegante Räumlichkeiten für über 500 Gäste bietet und das darüber hinaus nochmals über dieselben Kapazitäten im schönen (und derzeit völlig ungenutzten) Außenbereich zwischen Freiluftbühne und Rotunde verfügt!

Doch was ist das beste Konzept für die Zeit ab 1. Januar 2013, wenn der aktuelle Pachtvertrag ausläuft (sofern er nicht aufgrund fehlender Entscheidungsfreude der Kommunalpolitik nochmals verlängert wird)? Wie kann die Gemeinde dieses historische Gebäude optimal nutzen, um es wieder für die 99% der Bürger und Gäste interessant und zugänglich zu machen? Wie kann dieses architektonische Erbe erhalten werden und zugleich einer lebhafteren Verwendung zugeführt werden, die ein echtes überregionales Highlight mit großer Signalwirkung und weitreichender Strahlkraft wäre?

 
Fragen über Fragen, und es müssen Antworten her. Bald. Sehr bald. Denn auch dies ist wieder so ein neuralgisches Schlüsselthema: Tut sich in dieser Sache demnächst etwas und entscheidet man sich hier rasch und mutig für ein neues innovatives Konzept, könnte Timmendorfer Strand einen entscheidenden "Anschlußtreffer" gegen Travemünde und Scharbeutz erzielen. Wir wären endlich wieder zurück im Rennen, und unsere Gemeinde hätte seit langem mal wieder ein neues Highlight. In dieser Lage - grandios!
 
Daher soll diese Umfrage mithelfen, die öffentliche Diskussion und die politische Meinungsbildung in Sachen Trinkkurhalle anzuschieben. Die Ergebnisse dieser Umfrage wird Peter Sörensen von Timmendorfer.de Anfang Juni der Gemeinde und unserem frisch gebackenen neuen Bürgermeister überreichen. Damit nach der bedeutenden Stichwahl mit Hilfe des neuen Bürgermeisters auch in diese wichtige Frage endlich wieder mehr Bewegung kommt. Denn das wird auch höchste Zeit.
 
Zumal aktuell schon interessante Ideen und tolle Konzepte vorliegen, startklar und privat finanziert, bloß die verantwortlichen Kommunalpolitiker konnten sich bisher zu keinem klaren Votum durchringen. Sei es das von Tourismusdirektor Christian Jaletzke vorgeschlagene Luxushotel. Oder das innovative Konzept von Vicky (allen bekannt aus seiner Zeit als jahrzehntelanger Geschäftsführer des Café Engel's Eck und aktuell unter www.vickys.de zu finden), der sich beispielsweise seit dem Frühjahr 2012 offiziell bei der Gemeinde Timmendorfer Strand mit neuen Entwürfen des renommierten, denkmalschutzerfahrenen Lübecker Innenarchitekten Ralf Krause dafür bewirbt, die Trinkkurhalle ab 1. Januar 2013 zu übernehmen. Dem Ruf vieler seiner langjährigen Gäste und einheimischen Stammkunden folgend, endlich wieder ein gastronomisches Highlight in Timmendorfer Strand zu eröffnen, sollte nach Vickys Vorstellungen und Plänen in der Trinkkurhalle (unter Einbeziehung der "Musikmuschel" im Außenbereich) ein einzigartiges Kultur-Café entstehen; mit den Schwerpunkten Kunst, Literatur, Musik und Events. Mit wechselnden Ausstellungen, namhaften Autorenlesungen, jungen Talenten der Lübecker Musikhochschule und kulturellen Events zu allen Jahreszeiten. Und das Ganze in beeindruckender Lage als Meerblick-Gastronomie samt davorliegendem mondänen Beachclub (was die Gäste bisher nur aus Scharbeutz und Travemünde kennen; richtig, die Konkurrenz schläft nicht; die nicht).
 
Soweit so gut; und keine einzige der politischen Parteien war irgendwie gegen Vickys Vorhaben. Aber so richtig laut dafür wollte bisher auch keiner sein; zumindest nicht offiziell (und das, obwohl die Gemeindeverwaltung zuvor schon sehr engagiert in wochenlanger Fleißarbeit mit dem Kreis Ostholstein die Eckpunkte geklärt hatte und sowohl in Sachen Denkmalschutz als auch in Fragen des Naturschutzes grünes Licht vom Kreis für Vickys Vorhaben und Pläne bekommen hatte). Doch die Kommunalpolitik konnte sich wieder nur zu einem für Timmendorfer Strand mittlerweile leider typischen "jein" durchringen; kein Schritt vor, aber auch kein Schritt zurück. Doch wem soll das nützen? Wenn wieder nichts passiert? Und wenn Vicky jetzt stattdessen vielleicht eines der ihm vorliegenden gastronomischen Angebote aus Scharbeutz oder Travemünde annimmt und Timmendorfer Strand damit einen seiner bekanntesten und beliebtesten Gastgeber an die Konkurrenz verlieren würde?

Zumal dem zuständigen Tourismusausschuß jetzt eine europaweite Ausschreibung vorschwebt. Das bedeutet nochmal zwei Jahre oder mehr, die ins Land gehen, ohne dass etwas passiert. Zumindest nicht im Zentrum von Timmendorfer Strand; denn wer weiß schon, wieviele neue Projekte in diesen zwei Jahren noch in Travemünde und Scharbeutz dazukommen (es werden sicher so einige sein, und Timmendorfer Strand läuft Gefahr, noch weiter in Rückstand zu geraten).
 
Doch jetzt sollen die Bürger entscheiden. Mit dieser Umfrage wird ein erstes Stimmungsbild eingefangen (welches natürlich nicht repräsentativ sein kann, aber was allemal dazu geeignet ist, eine zu lange nicht geführte Diskussion um dieses Stück Timmendorfer Zukunft endlich wieder in Gang zu bringen und nun auch raus aus den Ausschüssen rein in die Öffentlichkeit zu tragen). Sagt bitte einfach, was ihr wollt!
 
Denn ganz gleich, wohin die Reise für unsere schicke Trinkkurhalle ab 2013 auch geht, dieses einzigartige architektonische Juwel unserer mondänen Gemeinde hat es verdient, dass wir uns alle richtig viel Mühe geben, um in der Trinkkurhalle die bestmöglichen Ideen und schönsten Visionen für Timmendorfer Strand Wirklichkeit werden zu lassen. Dieses Juwel muß endlich wieder leuchten und strahlen. Hell wie ein Leuchtturm, bis nach Travemünde und Scharbeutz, und weit darüber hinaus.

 

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