Timmendorfer Strand schafft sich ab, frei nach Thilo SarrazinTimmendorfer Strand - Unter dem Titel "Wird Timmendorf von der Konkurrenz abgehängt?" beschreiben die Lübecker Nachrichten (LN) ein Hauptproblem der mangelnden Entwicklung der Gemeinde Timmendorfer Strand sehr zutreffend.


http://www.ln-online.de/nachrichten/3439236/wird-timmendorf-von-der-konkurrenz-abgehaengt

Doch etwas fehlt dem LN-Artikel leider: eine Analyse der Ursachen dieser Misere. Denn eins ist klar, traditionell müßte Timmendorfer Strand - wie der HSV - eigentlich in der Champions League spielen, aber wie die Hamburger kämpft auch unsere Gemeinde grad gegen den Abstieg.


Denn was hat sich hier schon in den letzten Jahren groß getan? Das Engel's Eck ist jetzt weiß gestrichen (statt vorher in terra cotta), eine Sylter Fischbude hat neu eröffnet (und wird als große Errungenschaft für den Ort gefeiert), die Promenaden wurden aufgehübscht (wie in allen Nachbargemeinden auch), wir bekommen eine neue Seeschlösschen-Brücke mit Teehaus (oder vielleicht ohne Teehaus, je nach Tageslaune der beteiligten Herren), der Famila-Markt hat sich einmal von links nach rechts gedreht (und von innen nach außen; kann aber trotzdem weder mit Citti noch mit Edeka in Bad Schwartau mithalten), usw. - alles mehr oder weniger belanglos.


Highlights? Leuchtturmprojekte? Irgendein "Burner"? Fehlanzeige! Alles bloß Hausmannskost!


Was hier allein in den letzten Jahren an fortschrittlichen Konzepten und wegweisenden Vorhaben abgelehnt wurde, hätte allemal dazu gereicht, Timmendorfer Strand wieder nach vorn zu bringen. Ganz nach vorn.


Das Grundproblem scheint mir zu sein, dass es in Timmendorfer Strand weder ein einheitliches Wir-Gefühl noch einen konkreten Zukunftsplan gibt, wohin es eigentlich gehen soll. Alles zu kleinteilig; zuviel Gegeneinander; mehr Neid als Vision; mehr Zögern als Führung; Tellerrand ist Horizont.


Die Lösung? Liegt auf der Hand: Machen, nicht warten. Riskieren statt taktieren. Gestalten statt verwalten. Erst der Versuch macht klug. Denn schon Stillstand ist Rückschritt. Aber wen interessiert's bisher schon.


Genau deshalb braucht die Gemeinde jetzt wieder einen Bürgermeister, der zu führen weiß. Der mitreißen und motivieren kann. Und der den Weg zu weisen vermag. Der erfahren und zugleich mutig genug ist, in weiser Voraussicht für unseren Ort voranzugehen. Nach der Stichwahl am 20. Mai 2012 wissen wir hoffentlich mehr.