Verkauf von Bahnhöfen in Ostholstein – Was sagen Sie dazu?

Ostholstein - Stellvertretender Landesvorsitzender Fahrgastverband PRO Bahn nimmt an der Veranstaltung teil, Deutsche Bahn AG ist terminlich verhindert Am Donnerstag, dem 26.01.2012 lädt die Piratenpartei Schleswig-Holstein mit dem Direkt- und Listenkandidaten für den Wahlkreis Ostholstein-Süd,

Mike Weber, zu einem Diskussionsabend mit den Bürgern ein. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr im Restaurant Dschingis Khan (direkt im Bahnhof von Bad Schwartau) Bahnhofstrasse 34 in Bad Schwartau und richtet sich an alle Interessierten.
Die Piraten fokussieren sich an diesem Abend auf das Thema des Verkaufs von Bahnhöfen im Kreis Ostholstein. Die Partei, die sich als Mitmach-Partei versteht, möchte die Meinung der Bürger erfahren und mit ihnen über den angedachten Verkauf von Bahnhöfen im Landkreis diskutieren. Die Lübecker Nachrichten hatten kürzlich darüber berichtet, dass die Bahnhofsgebäude in Bad Schwartau, Neustadt und Eutin auf einer „Abschussliste“ stehen und verkauft werden sollen. Bahnhöfe in anderen Gemeinden Ostholsteins, wie beispielsweise in Haffkrug, Sierksdorf oder Timmendorfer Strand, stehen nach diesem Bericht derzeit nicht zur Disposition. „Aufgrund meiner früheren Mitarbeit im Bauausschuss von Timmendorfer Strand weiß ich, dass bereits vor zwei, drei Jahren über das Ansinnen der Bahn gesprochen wurde, den Timmendorfer Bahnhof zu verkaufen. Es standen Überlegungen im Raum, ob die Gemeinde den Bahnhof kaufen sollte“, so Mike Weber. In ihrem Wahlprogramm zur Landtagswahl am 6. Mai 2012 sprechen sich die Piraten dafür aus, „dass Bahnstrecken reaktiviert oder ausgebaut werden. In den vergangenen Jahrzehnten wurden Bahnstrecken aus unterschiedlichen Gründen stillgelegt. Dort, wo es technisch möglich ist, sollten Bahnstrecken reaktiviert werden. Es ermöglicht den Bürgern der betroffenen, zumeist ländlichen Regionen wieder eine bessere Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Wir gehen davon aus, dass sich die Reaktivierung einiger Strecken auch wirtschaftlich lohnen wird. Deshalb wollen wir weitere Kosten-Nutzen-Analysen zur Reaktivierung stillgelegter Strecken durchführen lassen, sowie den gegebenenfalls sinnvollen Ausbau unterstützen.“


Zu dem Informationsabend in Bad Schwartau mit den Bürgern hat die Piratenpartei sowohl die Deutsche Bahn AG als auch den Fahrgastverband PRO BAHN eingeladen.
„Bedauerlicherweise hat der im Bundeseigentum stehende und weltweit tätige Konzern Deutsche Bahn AG niemanden gefunden, der die Zeit hätte mit den Bürgern vor Ort über die sich aus dem Verkauf von Bahnhofsgebäuden ergebenden Probleme zu sprechen“, sagt Weber.
„Wir freuen uns, dass der stellvertretende Landesvorsitzende des Fahrgastverbandes PRO BAHN, Birger Wolter, seine Teilnahme zugesagt hat. Wir sind sehr auf seine Expertise gespannt und auf die Meinungen derer, die von einem Bahnhofsverkauf direkt betroffen sind, nämlich die Bürger und Steuerzahler.“, so Mike Weber weiter.
Der Fahrgastverband PRO BAHN ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verbraucherverband im Verbraucherzentrale-Bundesverband und vertritt die Interessen der Fahrgäste des öffentlichen Fernund Nahverkehrs.

In direktem Zusammenhang mit den geplanten Bahnhofsverkäufe sieht Weber den beabsichtigten Bau einer Festen Fehmarnbeltquerung. „Gesetzt den Fall, dass im Zuge der europäischen Schuldenkrise in den nächsten Jahren noch irgendein Staat Geld für dieses gigantische und tourismusfeindliche Infrastrukturprojekt haben sollte und unter der weiteren Bedingung, dass man sich auf eine Verlegung der für die Feste Fehmarnbeltquerung erforderliche Schienentrasse entlang der Autobahn verständigen sollte, damit in den Tourismusorten entlang der Lübecker Bucht aufgrund des Bahnlärms und beinahe dauerhaft geschlossener Schranken wegen des prognostizierten Eisenbahnverkehrs nicht die Lichter ausgehen, wird es in Timmendorfer Strand und den anderen Ostseebädern in Ostholstein keinen Schienenanschluss mehr geben. Es muss allen klar sein, dass weder das Land noch die Kommunen das Geld haben werden, um eine parallele Schienenstrecke zu betreiben. Die Bahnhaltepunkte werden weit von den Ortszentren nach außen verlagert. Hierdurch sind die Bahnhöfe nicht mehr fußläufig erreichbar. Die Kosten für einen Shutlle-Service wird die Kommunen finanziell schlicht überfordern.“, so Mike Weber von der Piratenpartei.