Timmendorfer Strand - Zum zweiten Mal muss die Gemeinde Timmendorfer Strand ihr hiesiges Stromnetz aufgrund gesetzlicher Kartellbestimmungen zum Wechsel anbieten, da ihr vorgeworfen wurde das erste Verfahren nicht transparent genug gestaltet zu haben.

Für Laien ist das Verfahren technisch anspruchsvoll und schwer zu durchschauen. Wer soll die Stromnetze bewirtschaften? Was ist es heutzutage Wert? Ist eine Rekommunalisierung oder eine Zusammenarbeit mit örtlichen lokalen Anbietern besser? Welche wirtschaftliche Gewinne lassen sich daraus zielen und vor allen Dingen welches könnte der beste Vertragspartner für Timmendorfer Strand sein? Die Gekom GmbH, ein vom deutschen Städtebund bezahltes Unternehmen, moderiert das Verfahren und soll helfen die richtigen Weichen zu stellen. Auf die bisher fünf eingereichten Bewerber wurde von ihr eine Bewertungsmatrix aufgelegt und eine erste Anhörung des Gemeinderats ist erfolgt. Die Gekom darf aber nicht einen Bewerber empfehlen. Genauso wird sie nicht die individuellen Gegebenheiten Timmendorfer Strands berücksichtigen können. Die SPD Timmendorfer Strand sieht viele Fragen und regen Gesprächsbedarf in der Sache. Einen Antrag, um fachmännischen juristischen Rat vor dieser zukunftsweisenden Entscheidung einzuholen, wurde von WUB und CDU mit der Begründung Zeit schinden zu wollen, abgelehnt. SPD-Vorsitzender Kay Kastner sieht tatsächlich noch erheblichen Gesprächsbedarf zum Wohle der Gemeinde. Auch die Gemeinde wäre falsch beraten, wenn sie nicht beispielsweise eine Kanzlei aus Hamburg hinzuziehen sollte, die seit Jahren auf diesem Sektor Kommunen bei der Neugestaltung ihrer Konzessionsverträge unterstützt. Er lädt daher alle politischen Gremien aus der Gemeinde und Bürger zu einem Hearing ein mit zu diskutieren und Entscheidungen, die womöglich für 20 Jahre gelten sollen, nicht einzelnen Fachleuten zu überlassen. Am Mittwoch, den 25.05.2011, um 19.00 Uhr, will sie dazu im Gorch-Fock-Hotel, Strandallee 152, auch fachkundigen Rat vom energiepolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Olaf Schulze einholen. Dazu SPD-Ortsvereinsvorsitzende Kay Kastner: „Es ist wünschenswert zukünftige Konflikte im Energiesektor nicht auf einzelne Schultern auszutragen. Timmendorfer Strand sollte sich bestmöglich ökologisch, strategisch und wirtschaftlich für das 21. Jahrhundert darauf ausrichten.“