Wer als Leser der LN einigermaßen mit dem Thema Fehmarnbelt-Querung und deren Kosten vertraut ist, weiß nicht ob er Lachen oder Weinen soll, wenn er die Angaben hinsichtlich des Zeitplans und der Investitionskosten gelesen hat.
1. Unglaublich die Behauptung, die FFBQ könne binnen 3-4 Jahren von 2015 bis 2018 fertig gestellt werden!
Weder das Raumordnungs- noch das Planfeststellungsverfahren sind ansatzweise abgearbeitet.....
Selbst der Trassenverlauf ist völlig ungeklärt !
2. Die Investitionskosten werden nicht 5,5 Mrd. Euro betragen, sondern liegen nach gegenwärtigen offiziellen Verlautbarungen bei 7,7 Mrd. Euro (4,8 Mrd. für das Querungsbauwerk, 1,2 Mrd. für die dänische Bahnanbindung und 1,7 Mrd. Euro lt. Bundesrechnungshof allein für die deutsche Schienenhinterlandanbindung).
Neuere Trassenvarianten der IHK-Lübeck und des Kreises Ostholstein sind überhaupt nicht kalkuliert. Ebensowenig ca. 270 Millionen EUR für kreuzungsfreie Bahnübergänge zwischen Fehmarn und Hamburg. Zahlen  auch vom Bundesrechnungshof.
Notwendige Schallschutzmaßnahmen in erheblichem Umfang sind bisher kostenmäßig nicht erfasst worden. Neue Haltepunkte (Bahnhöfe) bei Verlegung der Trasse und entsprechende Infrastruktur, wie Strassen, sind nicht in die Kostenaufstellung eingeflossen. Das renomierte Gutachterbüro Vieregg & Roessler, München, geht davon aus, dass die Kosten etwa bei 12 Mrd. Euro liegen werden. Öffentliche Bauvorhaben verteuern sich in der Regel um 50 - 100%, was auch das Bundesverkehrsministerium anerkennt. Beispiele können zudem täglich der Presse entnommen werden.
Ein Aufwand der im krassen Gegensatz zum Nutzen der (Maut-) Querung steht. Für ca. 6-8000 Fahrzeuge im Schnitt täglich. Verkehrszahlen, die für die Genehmigung  eine Umgehungsstrasse längst nicht ausreichen würden.
3. Offenbar  wurde völlig "vergessen", dass die Finanzierung in keiner Weise weder in Brüssel noch in Berlin gesichert ist.
Bleibt zu hoffen, dass eine notwendige wirtschaftliche Neubewertung (einvernehmlicher Ausstieg nach Art. 22 des Staatsvertrages mit DK) angesichts gesunkener Verkehrsprognosen (./. 50% für die Schiene) und katastrophaler öffentlicher Haushalte der m. E. unsinnigen Planung Einhalt gebietet.
Dass der FFBC bei den Firmen Begehrlichkeiten mit dem Versprechen großartiger Geschäftsaussichten zu wecken versucht, ist nur zu leicht nachvollziehbar. Schließlich geht es darum, ein völlig unwirtschaftliches Projekt auf Biegen und Brechen schön zu reden und als Riesenchance zu verkaufen. Falls die Entscheider im Folketing und in den Regierungen nicht endlich zur Vernunft kommen, dürfen die Steuerzahler mal wieder für die Kosten des Pleiteprojekts aufkommen.