Vorletzter Park in Timmendorfer Strand Niendorf soll Golfanlage weichenTimmendorfer Strand - Als am Donnerstag, den 12.4.2012 ein Schreiben der Gemeinde bei uns eintraf, wurde es spannend.

Da will die Gemeinde doch allen Ernstes einen öffentlichen Park in ein Gewerbegebiet umwandeln. Mit der 13. vereinfachten Änderung des B-Plans Nr. 28.

Seit über 80 Jahren existiert ein kleiner Park in Niendorf an der Strandstraße 51b, zwischen dem Hafen und Hotel Friedrichsruh. Das Park Hotel gegenüber hatte seinen Namen danach erhalten.

Aber ein Park kostet die Gemeinde Unterhalt. Und die Kurbetrieb hat die Aufgabe soviel Geld wie möglich zu erwirtschaften. Was wäre da besser geeignet, als einen kleinen  Park zu opfern. Zwei Fliegen mit einer Klappe: der Unterhalt fällt weg und Pachteinnahmen gibt es auch noch. Klingt doch gut. AdventureGolf ist das Zauberwort.

Wie klingt:
naturidentischer Rasen hoher Qualität? Kunststoff statt Natur?
Im Internet empfiehlt die Firma AdventureGolf.de:  
•    Die Flächen sind laubfrei zu halten, das heißt, bei starken Laubeinfall sollten die Blätter mittels Laubgebläse von der Anlage entfernt werden.
Statt der letzten kostenfreien Parkanlage die gut von Einheimischen und Gästen, von alten Leuten genauso wie von Familien mit Kindern angenommen wird, möchte die Gemeinde „… eine weiterhin öffentliche Grünfläche der Zweckbestimmung-Adventuregolf-„.  Mit Kunstrasen, gegen Eintrittsgeld.
Aber neue Parkplätze werden nicht benötigt, denn: „ da die geplante Anlage aufgrund ihrer geringen Größe keinen Publikumsmagneten darstellt, zu dem extra angereist wird.“
Kosten soll es die Gemeinde nichts, aber was ist, wenn der Betreiber keinen Erfolg mit der kleinen Fläche von 2.090qm hat, eine Erweiterung ist ja auf Grund des Platzmangels nicht möglich. Wird es dann wieder einen öffentlichen Park geben? Wer zahlt dann die Umbaukosten? Oder kommt dann, der B-Plan ist ja dann schon geändert, eine weitere kommerzielle Nutzung?
Vorbei die Möglichkeit im Sommer im Schatten der großen Bäume ein Pläuschne zu halten, vorbei die Möglichkeit für ein Picknick mit der Familie auf der letzten Grünfläche zwischen Hafen und Brodtener Ufer.
Wie schade, dass die Gemeinde nichts Besseres zu tun hat, als ein letztes kleines Stück Grün zu verschachern.



B-Plan Änderung/Umnutzung der Parkanlage Strandstr. 51b

Im Folgenden sind Argumente gegen die 13. vereinfachte B-Plan Änderung formuliert


•    Hr. Dr. Ernst Wittern hatte das Grundstück der Gemeinde zur Nutzung als öffentliche Parkanlage überlassen.
Bereits seit über 80 Jahren wird dieses Grundstück als öffentlicher Park bewahrt, siehe Historie Park Hotel

 

•    Umwandlung einer öffentlichen Parkanlage in einen kommerziellen Vergnügungsbetrieb

•    Es ist die letzte öffentliche strandnahe Park-/ Grünfläche die unentgeltlich von Niendorfern und Touristen genutzt werden kann.

•    Vernichtung einer öffentlichen Grünanlage und Ruhezone

•    Wegfall der Ruhezeiten (Mittagsruhe, Abendruhe) und der Sonntagsruhe in einem Sonderkurgebiet

•    Der von Besuchern und Touristen erwartete Charakter eines Ostseebades beinhaltet Park- und Grünflächen zur unentgeltlichen Nutzung. Dies ist in Timmendorfer Strand vorbildlich umgesetzt worden. Eine Beseitigung der letzten strandnahen Grünfläche in Niendorf ist eine einseitige Benachteiligung zu Lasten aller Niendorfer und Besucher von Niendorf.

•    Verschwendung von Steuergeldern; diese Parkanlage wurde zuletzt 1998 mit erheblichem Aufwand saniert, (geschätzt  ca 150.000 DM, zuzüglich 250.000DM für die Toilettenanlage)

•    Das Experiment eines Adventure-Golfplatzes an der projektierten Stelle ist in Form eines Mini-Golf Platzes bereits  in den 70er Jahren gescheitert. Eine Wiederholung dieses Experimentes ist eine Verschwendung von Steuergeldern, denn der Park wurde erst vor wenigen Jahren mit erheblichem Aufwand umgestaltet und verschönert.

•    In der Vergangenheit, Anfang der 70er Jahre, gab es schon mal eine Mini-Golf Anlage auf diesem Gelände, die sich nicht rentierte und aufgegeben wurde.
Die Beschwerden von Gästen über die Ruhestörung durch lärmende Besucher in der Mittagsruhe, den Abendstunden und die Verletzung der Sonntagsruhe waren zahlreich.

•    Die wirtschaftliche Tragfähigkeit dieses „Golf-Platzes“ wird nachdrücklich bezweifelt, da in Niendorf weder das Klientel dafür noch die Besucherzahlen ausreichend wären. Zudem wird die Realisierbarkeit eines für ein vernünftiges, tragfähiges Konzept erforderlichen 18-Loch Platzes auf der vorhandenen Fläche stark angezweifelt (siehe Adventure Golf Fehmarn?). Die bereits in der Vorlage erwähnte Einschränkung auf 12 oder gar nur 9 Löcher ist das Eingeständnis des zukünftigen Betreibers, das die Fläche nicht ausreichend ist. Eine üblicherweise Erweiterung eines Golfplatzes bei wider Erwarten positiver Entwicklung lässt sich nicht realisieren, da kein Platz zur Expansion besteht.

•    Was passiert mit der Fläche wenn der Betreiber aufgibt?
Wird dann die Fläche wieder in einen öffentlichen Park umgewandelt?
Wer trägt dafür die Kosten?
Oder ist durch die beabsichtigte Änderung des B-Plans von einer Grünanlage in einen Gewerbebetrieb eine weitere gewerbliche Nutzung bereits genehmigt, und damit die Genehmigung einer zukünftigen Bebauung vorweggenommen?

•    Niendorf hat keine ausreichende Zugkraft für eine Anlage dieser Art, denn das Scheitern der Mini-Golf Platz hinter der ehemaligen Tankstelle (Brookredder) ist eine klare Aussage aus der Vergangenheit.

•    Der Platz der ehemaligen Cobi-Golf Anlage (Sydowstraße) würde sich erheblich besser für eine solche Anlage eignen, auch mit der Nähe zum projektiertem „ neuen Centrum“ von Niendorf.

•    Eine Änderung einer Sonder-Kur-Gebietsfläche mit „öffentlichem Park“ - Charakter in ein  Gewerbegebiet mit Erlebnisgastronomie (Kiosk) ist im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens nicht zulässig. Das angewendete vereinfachte Verfahren wird in Frage gestellt.

•    Prüfung der Unzulässigkeit der beabsichtigen 13. vereinfachten Änderung des Bebauungsplans Nr. 28
Hier soll eine öffentliche Parkanlage in einem Sonderkurgebiet in einen lärmenden kommerziellen Gewerbebetrieb umgewandelt werden. Dies ist eine grundlegende Nutzungsänderung.

•    Die bestehende Grünfläche wird durch Kunststoffrasen ersetzt. Eine deutliche negative Auswirkung auf die Vogelwelt ist zu erwarten. Die Bäume des bestehenden Parks werden seit mehreren Jahrzehnten von Schwärmen von Jungstaren zum Sammeln vor dem Abflug genutzt.

•    Vernichtung der letzten öffentlichen Grünfläche mit schatten spendenden Bäumen für Anwohner und Gäste zwischen dem Hafen und dem Brodtener Ufer.
Die Parkanlage wird bisher von Anwohnern und Gästen gut angenommen. Die Gemeinde ist bisher dem mehrfach ausgesprochenem Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten/Parkbänken nicht nachgekommen. Sowohl ältere Menschen finden hier einen Ort der Ruhe und Besinnlichkeit, als auch  Familien, die die Parklanlage für Picknick und Spiele nutzen. Die Parkanlage  „An der Acht“ ist durch die Wasserfläche für Familien mit kleinen Kindern nur bedingt geeignet.

•    Dieses Bebauungsgebiet ist ein Sonderkurgebiet für Ruhe und Erholung mit kleineren Beherbergungsbetrieben. Eine geplante Bebauungsänderung zerstört den seit vielen Jahrzehnten bestehenden Charakter dieses Niendorfer Kleinods.

Das gesamte Schreiben der Gemeinde Timmendorfer Strand an die Anlieger finden Sie hier

Kommentare   

#2 Markus Kockel 2012-05-28 02:02
Ich kann auch an dieser Stelle nur alle Timmendorfer und Niendorfer darauf hinweisen, dass die B-Pläne auf der TDF-Besatzungsz onen-HP stehen.

Jeder sollte seine Verwandten und Bekannten darauf hinweisen, wenn mal wieder verteilt wird und sich dem Ernst bewusst sein !

Nur etwas pöbeln reicht nicht, man muss tätig werden, wenn man was gestalten will. Die Gemeinde bietet sogar eine kostenfreie Rechtsberatung an; nutzen Sie diese !
Wenn Sie etwas nicht wollen- widersprechen Sie !

So sitzen da sonst wieder die überwiegend gebrieften -jedoch hoffentlich wenigstens arglosen - Gemeindevertret er und heben die Hand, wie man es ihnen sagt.

Gehen Sie auch hin, wenn über Ihr Gebiet verhandelt wird, schauen Sie, wer Ihre Interessen vertritt.

Nächstes Mal wählen Sie vielleicht auch mal klug, nicht nur entfernte Familie !

Das ist schwer, sicher ...

Wie fühlt man sich eigentlich als Niendorfer, wenn man übergangen wird bei Festplanungen ? Plötzlich ortsfremde Veranstalter vorgesetzt bekommt ? Wenn Kurdirektor sich mal wieder despektierlich äußert ? Ein B-Plan-Attentat geplant ist ? Baumaßnahmen nicht fertig ?

Niendorf ist ein Satellit von Timmendorf ! Warum ?

Weil die britische Besatzungsmacht was zusammengefügt hat, was nicht zusammen gehört ! Es war keine Entscheidung der Niendorfer !

Wie hat es sich denn entwickelt seitdem ?

Hatte Niendorf zuerst den Hafen, Cafe Keese, Strandkörbe und den Bahnhof, so waren doch gute Voraussetzungen gegeben !

Schauen wir heute nach Niendorf, so werden wir feststellen, dass viele der wenigen Ladengeschäfte zu haben sind, es gibt Ruinen.

Der Einsatz für die Hafenrestaurati on war überschaubar- Pflichtprogramm . Modernisierung Schwimmbad Niendorf - lächerlich ! Promenade, ganz hübsch, aber wo denn nicht ? In Timmendorf wurden der Platz und die Promenaden mehrfach umgestaltet. Niendorf bekommt nur die Krümel vom Familienkuchen.

Jetzt wird Niendorf wieder etwas interessant, weil TDF-Beachcity ausverkauft ist.

(Wenn Adventure-Golf so geil ist, dann kann man es ja auch am Alten Rathaus oder Neuen Kurpark spielen ...)

Lässt sich Niendorf nun billig kaufen ?

Ich glaube, dass der Niendorfer mehr Stolz hat !
Für Niendorf ist es noch nicht zu spät, aber die Gefahr steht unmittelbar bevor !

Man muss auch mal (um)denken dürfen:

Ich glaube, dass die Niendorfer sich ernsthaft überlegen sollten, ob es nicht vielleicht eine Lösung wäre, aus dem Zwangsverband Timmendorfer Strand auszutreten, sonst hat man auch in Niendorf bald Timmendorfer Verhältnisse !

Die Unterschiede sind gravierend und womöglich ist es leichter, wenn man sich authentisch ehrlich nach eigenen Niendorfer Vorstellungen vermarktet. Vielleicht erscheint es erstmal schwer - vielleicht aber auch nicht so sehr !

Quo vadis Niendorf ???

Freiheit ?!
+2 #1 peter stamm 2012-05-27 23:17
sehr geehrte damen und herren,
ich bin leider erst jetzt auf diesen artikel gelangt. mein vorschlag: schandfleck cafe keese abreißen, familie oven ist mit anderen projekten beschäftigt,gru ndstück von cafe keese mit adventure-golf und parkplatz, fertig ist die laube. zu einfach? mit freundlichen grüßen, peter stamm

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