Gruselige Eis-Party hilft Jungen im RollstuhlTimmendorfer Strand - Kleine Teufelchen mit ihren Engeln, Krusty, der launische Simpsons-Clown und zauberhafte Hexen auf Kufen gaben sich am Sonnabend, 31. Oktober im ETC in Timmendorfer Strand ein Stelldichein. Mit unzähligen ausgehöhlten
Kürbissen, Gespenstern und Spinnennetzen sowie Nebel, der in Schwaden über den Boden waberte, hatte sich die Eislaufhalle in ein gruseliges Partydomizil verwandelt. Insgesamt besuchten 410 Gäste die coolste Halloween-Party der gesamten Ostsee-Küste. Über diese große Anzahl an Besuchern freute sich vor allem Michel Kasch, der mit Freunden und seiner Mutter zum „Halloween on Ice“ gekommen war. Der 15jährige Pansdorfer, früher oft zu Gast im ETC, sitzt seit einem Unfall im Sommer im Rollstuhl.
Eigentlich befindet er sich noch im Krankenhaus, aber für diesen Abend hatte er Ausgang bekommen, denn schließlich fand die Halloween-Party auch für ihn statt. Der einst so sportliche Jugendliche soll trotz seiner Querschnittslähmung ein relativ normales Leben führen. Deshalb muss das Zuhause der Familie bis zu seiner endgültigen Rückkehr behindertengerecht umgebaut werden. Michels Zuhause braucht einen Treppenlift und das Auto der Mutter muss rollstuhlgerecht umgerüstet werden. Außerdem könnten therapeutische Maßnahmen Michel vielleicht helfen, einen Teil seiner Beweglichkeit zurück zu gewinnen.
Doch diese werden nicht komplett von der Krankenkasse bezahlt. Um Michel zu helfen, hat die ETC Betriebs GmbH beschlossen, einen Teil der Eintrittsgelder zur Halloween-Party für den „Verein für Michel“ zu spenden. Bei 1,50 Euro für jeden der 410 zahlenden Gäste kamen so 615 Euro zusammen.
148 Besucher liehen sich Schlittschuhe, dafür wurde ein weiterer Euro pro Paar gespendet. Das ETC rundete diese Summe noch auf, so dass Michel am Ende der Party einen Scheck über 800 Euro entgegen nehmen konnte. Als Carsten Wolf, Geschäftsführer der ETC Betriebs GmbH, diese Summe verkündete, gab es nicht nur von Michel, seinen Freunden und seiner Mutter Applaus. Auch die vielen Besucher, die an diesem Abend gesehen hatten, wie lebensfroh Michel sein Schicksal meistert, freuten sich mit dem Pansdorfer, dass so viel Geld zusammen gekommen war. Einige Jugendliche in seinem Alter hatten Tränen in den Augen und waren stolz darauf, mit ihrem Eintritt ein klein wenig geholfen zu haben.
Jede Menge Grund zur Freude hatte auch die zehnjährige Nele. In ihrem Teufelskostüm flitzte die Kleine den ganzen Abend unermüdlich über das Eis. Die Jury fand, dass dieses quirlige Teufelchen den Hauptpreis im Kostümwettbewerb verdient hatte: Ein Sony Walkmen Handy. Auch bei den Gewinnern der Freikarten für die Ostseetherme und die „Saturday Night in Ice“ gab es ausschließlich strahlende Gesichter, die im krassen Gegensatz zu ihren schaurigen Kostümen standen.