Timmendorfer Strand - Am 13.03.2013 haben die großen Tourismusorte von der schleswig-holsteinischen Ostseeküste in einem gemeinsamen Gespräch mit den Kirchenvertretern und dem Wirtschaftsministerium den Vorschlag einer Härtefall-Klausel für die Bäderorte vorgetragen und diskutiert.

Die Argumente der großen Urlaubsorte für diese Lösung wurden umfangreich und detailliert vortragen. Die Ostseebäder haben zwar Gehör bekommen, auf Einsicht sind sie allerdings nicht gestoßen. Die Kirchenvertreter haben zwar verstanden und bestätigt, dass es zu negativen Folgen für die Orte, die Betriebe und insbesondere auch für die Mitarbeiter kommen wird. Eine Veranlassung und Bereitschaft, ihr Verhalten daraufhin zu ändern und auf den Vorschlag einzugehen, war allerdings nicht zu erkennen.
Am enttäuschendsten war aber für die Bäder, dass das für den Tourismus verantwortliche Wirtschaftsministerium ganz offen nicht an der Seite der großen Tourismusorte an Nord- und Ostsee steht. Das Verhalten war geprägt von Unwillen und Unmotivation, den gefundenen Kompromiss noch einmal für die ausschließlich vom Tourismus lebenden Urlaubsorte zu optimieren. Nach dem Motto, „da kann ja jeder kommen“ bzw. „ein Zugeständnis würde bei anderen Orten ebenfalls Begehrlichkeiten wecken“ wurden alle Bemühungen abgeblockt. Die vorgeschlagene Abgrenzung über den Ostsee(heil)bad-Status und die Tourismusintensität der Urlaubsorte im Gegensatz zu den anderen ca. 87 Orten wurde bezweifelt und als unüberwindbares Problem dargestellt. Kurz gesagt: Man ist sich den Auswirkungen bewusst, es interessiert allerdings nicht und man ist auch nicht bereit, ein „neues Fass aufzumachen“ bzw. das berechtigte Anliegen zu unterstützen. Besondere Dramatik erfährt die beschriebene Haltung dadurch, dass bestrebt wird, die anstehende Bäderregelung für die nächsten zehn Jahre festzuschreiben. Hierdurch gehen in den Ostseebädern im Winter im wahrsten Sinne des Wortes wieder „die Lichter aus!“, hunderte Angestellte müssen über den Winter zum Arbeitsamt und die Geschäfte werden wieder schließen, wie es vor Jahren der Fall war.
Es blieb den Ortsvertretern schließlich nur übrig auf das Unverständnis, die Wut und den brodelnden Unmut in den Orten, den Betrieben und bei Vereinen und Verbänden und auf eventuelle öffentlichkeitswirksame Aktionen hinzuweisen. Der Kommentar von Herrn Arbeitsstaatssekretär Müller-Beck: Tun Sie, was Sie nicht lassen können, das berührt uns nicht!

Kommentare   

+4 #1 a.heitbaum 2013-03-21 19:01
Warum hat die Kirche hier eigentlich eine derart grosse Macht? Das ist ja tiefstes Mittelalter. Eigentlich hatten wir doch die grosse Saekularisierun g schon vor uber 200 Jahren. Und dann lassen sich die Damen und Herren Regierungsvertr eter auch noch vor den Karren spannen. Dabei muesste gerade die rot-gruene Landesregierung doch ein Interesse daran haben, dass moeglichst viele Arbeitnehmer in Lohn und Brot sind.
Eines sollte den Herren Kirchenvertrete rn dennoch klar sein. Es wird nicht ein Mensch mehr in die Kirche kommen, ob die Geschaefte geoeffnet sind oder nicht. Ausserdem kollidieren die bisherigen Oeffnungszeiten auch nicht mit den Gottesdienstzei ten. Wo ist also das Problem?
Die Luebecker Bucht bzw. die gesamte Kueste lebt zum grossen Teil vom Tourismus. Der verkaufsoffene Sonntag ist da ein wichtiger Bestandteil.
Uebrigens, wenn hier von Seiten Kirche und Landesregierung schon auf einer solchen Arbeitsverbotsr egelung bestanden wird, wie rechtfertigen diese Damen und Herren dann eigentlich die Tatsache, dass in den Kraftwerken ebenso Arbeitnehmer sonn- und feiertags (und zwar auch zur Gottesdienstzei t) damit beschaeftigt sind, die Stromproduktion in Gang zu halten?? Wenn schon Mittelalter, dann aber auch konsequent!!
Fiat Lux!!
A. Heitbaum

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